Beyond The Black – Gekonnter Bogen zwischen Metal und Pop

Sie sind die Newcomer des letzten Jahres und seit geraumer Zeit mit ihrem Debütalbum “Songs of Love and Death” unterwegs: Am Dienstagabend gaben sich Beyond The Black im Backstage-Werk die Ehre und holten gleich zwei Supportacts mit auf die Bühne. In Legend und Masterplan heizten dem ausverkauften Backstage ein und lieferten eine gute Einstimmung auf die Show, die folgen sollte.

Mit ihren Songs sind sie im letzten Jahr weit getourt, haben viele Erfolge gefeiert, und sich mit ihrer Musik einen verdienten Namen gemacht. Hier wird Metal mit der ausdrucksstarken Stimme von Frontfrau Jennifer Haben kombiniert, welche von den Fans ganz besonders gefeiert wird. Stimmlich zwar prägnant, ist es dennoch nicht zu übersehen, dass sie auf der Bühne noch etwas zurückhaltend und dadurch die Präsenz nicht immer ganz erkennbar ist. Dies tut jedoch der Intensität der Songs keinen Abbruch, nicht zuletzt auch dadurch, weil die Texte nicht bloß von Dunkelheit, “Trve-Sein” und den typischen, mit Metal in Verbindung gebrachten Storylines erzählen.

Eine ganz klare Verbindung und Einfluss der Bands Within Temptation und Skillet kann an einigen Stellen gezogen werden, so sind Instrumentierung und Stimmführung unverkennbar ähnlich. Doch auch hier wechseln sich Professionalität mit sicherem musikalischen Können ab. Nicht zuletzt verzauberte Drummer Tobias Derer die Fans mit einem langen Solo, welches bewies, dass der Absolvent der Popakademie Baden-Württemberg sein Handwerk stilsicher beherrscht.

Beyond The Black schlagen den Bogen zwischen Metal und Pop, denn zuweilen kommt man nicht umhin, etwas zuckrige Tendenzen zu erkennen – die Dur-Terz ist im letzten Drittel des Songs nicht zu überhören und teilweise klingt es doch schon sehr durchgestylt. Doch macht das etwas aus? Im Gegenteil, die Fans feiern die Band, die jung, dynamisch und gut gelaunt das Konzert spielt. Man merkt, dass sie noch unverbraucht sind, dass sie Lust auf das haben, was sie präsentieren und dass sie die Musik auf der Bühne leben. Eine willkommene Abwechslung zu dem, was die Metalwelt sowieso schon kennt und deren Größen wohl langsam in den wohlverdienten Ruhestand gehen dürfen – mit und ohne Whiskey zur Hand, aber ganz sicher nicht unvergessen. So treten Beyond The Black zielsicher und mutig in die Fußstapfen großer Vorgänger und meistern diesen Weg mit Bravour.(A.E.)

Fotos Beyond The Black