Bitte nicht abschaffen! Tocotronic in der Muffathalle München

München, 05.11.13.   Man kennt sie schon seit vielen Jahren und über diese Jahre hinweg haben sie sich einen Namen gemacht. Tocotronic kennt man. Man kennt sie einfach. Das hat noch nicht einmal etwas mit dem persönlichen musikalischen Präferenzen zu tun, sondern mit Allgemeinbildung.

An diesem ungemütlichen Novemberabend machten sie diesen zu einem heimeligen – Okta Logue legte als Support vor, ziemlich gekonnt sogar, und Tocotronic leitete weiter durch den Abend.

Das Publikum, welches bunt gemischt war und aus den hart gesottenen Fans bis hin zu denen, die Tocotronic erst seit dem letzten Album zu kennen scheinen, war alles dabei.

Recht friedlich fing es an, bis es durchaus laut, rockig und tanzbar wurde. Alte Hits vermischten sich mit neuen, es kam eine fesselnde Atmosphäre auf.

Man sollte diese Band erlebt haben, damit man sich persönlich von ihnen überzeugen kann. Sie haben ihren ganz eigenen, etwas anderen Sound, der immer wieder ein wenig abgehalftert klingt und dennoch auf den Festivals der letzten Jahre gefeiert wurde.

Sie können nicht mehr viel falsch machen, denn bisher haben sie so viel schon richtig gemacht. Musikalisch, textlich, ihren Fans gegenüber. Man sollte meinen, dass sie langsam anfangen, müde zu werden und dem ganzen Business überdrüssig. Doch keineswegs – sie machen jedes Konzert zu einem besonderen.

So auch dieses in der Muffathalle. Es werden keine großen Parolen geschwungen oder gar Pathos erzeugt. Es ist ihre Musik, die allein für sich spricht. Ohne Allüren, sondern ehrlich und aufrichtig. Ab und an vielleicht ein bisschen aufmüpfig, ein wenig frech, doch auch immer wieder zum Nachdenken anregend. Die Musik holt jeden Zuhörer individuell ab, nimmt einen mit auf eine Reise und schafft intime Momente – Moment, die vielleicht laut sind, aber dennoch berühren. Auf viele weitere Jahre Tocotronic! (A.E.)

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