Castingshow-Gewinner geht nicht unter – Nick Howard am 15.04.2013 im Backstage München

München, 17.04.13.   Eigentlich ist es in den letzten 12 Jahren Regel geworden, dass diejenigen, die eine Castingshow gewinnen, ein Album rausbringen, eine Tour spielen und dann über kurz oder lang in der Versenkung verschwinden. Erinnert ihr euch noch an die Gewinner der zweiten, dritten oder vierten Staffel von DSDS? Richtig, wir uns auch nicht. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel und hier gibt es eine der wenigen, wenigen Ausnahmen.

Der Brite Nick Howard gewann die letzte Staffel von The Voice Of Germany. Und das nicht, weil er ein Sexsymbol ist oder weil es viele Skandale über ihn zu berichten gibt, sondern weil er Musiker ist und die Musik, die er macht, auf der Bühne lebt. Bereits vor seiner Teilnahme an der Show spielte er Shows, zwar etwas kleinere, doch er hatte Erfolg. Studio-erfahren war er ebenfalls, brachte er doch bereits 2008 sein erstes Album „Something To Talk About“ raus. Sein viertes („Stay Who You Are“) wurde dieses Jahr veröffentlicht. Der Titel scheint so etwas wie sein Lebensmotto zu sein, welches nicht bloß heiße Luft oder eine nette Floskel ist. Er ist der „nette Junge von nebenan“ mit der schönen Stimme, mit dem Wissen, mit der Erfahrung und mit der Ambition, Musik zu machen, die bewegt.

Ebenfalls Teilnehmerin bei The Voice Of Germany war Eva Croissant, eine deutsche Singer-Songwriterin, die zur Abwechslung mal auf Deutsch singt. Mit Gitarre und ihrer Stimme überzeugte sie am Montagabend als Support-Act bei Howards Show.

Seine Musik ist eine angenehme Mischung aus Pop und seichtem Rock, hört man doch die Einflüsse von The Script oder Coldplay. Er schreibt seine Songs selbst, was seine Fans sehr begeistert. Sie jubelten, als Nick Howard die Bühne betrat, sangen mit und waren sichtlich begeistert. Seine Musik, die nicht unbedingt als „außergewöhnlich“ zu beschreiben ist, plätschert leicht dahin, ist eingängig und teilweise auch tanzbar. Es ist Musik, die ins Ohr geht, hängen bleibt, aber die auf Dauer langweilig zu werden droht. Noch ist zu wenig Abwechslung gegeben und bleibt noch sehr streng in vorgegebenen Regeln und konventionellen Rhythmen.

Ein noch junger Künstler, der sicherlich noch einen weiten und erfolgreichen Weg vor sich hat und bei dem musikalische Überraschungen sicherlich nicht schlecht oder falsch wären. Wir sind gespannt und hoffen, dass Nick Howard seinem Motto treu bleiben wird.(A.E.)

Fotos Nick Howard – Backstage München