„Engtanz“ mit Bosse – Laute und leise Geschichten

Cover-EngtanzWenn Bosse singt dann erzählt er Geschichten. Viel von Liebe, vom jung Sein, ein bisschen über Verlorenheit und Melancholie. Alles Dinge, die man kennt, aber seine Bilder kennt man noch nicht, und deswegen gilt es zuzuhören und aufzunehmen, was Bosse sagen will.

Er sagt es laut, mit Streichern und Bläsern und Chören, er untermalt seine Bilder mit Musik, die man braucht zu diesen Geschichten, die sie größer macht und die man einfach hören will. Sind die Reime auch an manchen Stellen ein bisschen zu gewollt, das geht unter in den vollen Arrangements der Songs. Durch das ganze Album bleibt Bosse sich treu, weder die Rhythmen noch die Arrangements variieren stark, aber warum auch? Funktioniert ja, man kann träumen dazu und sich wegdenken, und dann irritiert es schon fast, wenn in „Krumme Symphonie“ plötzlich Caspars raue Stimme zu hören ist. Aber der Song gibt dem Album doch nur einen gewissen Schwung mit, fügt sich ein und rundet ab, weil er einfach ein bisschen anders ist. Schneller, nicht so verträumt, mehr zum Tanzen, aber halt auch ein gutes Gegenstück zum Rest.

Das besondere Highlight der Deluxe Version von „Engtanz“ sind die Aufnahmen von Bosses Akustik-Tour „Leise Landung“. Leise sind die Songs, jedenfalls leiser als gewohnt, ruhiger, aber auch ein bisschen eindringlicher, man merkt eben, dass es live Aufnahmen sind, die Atmosphäre schwappt mit rüber und macht sich im Wohnzimmer breit beim Anhören. So soll das sein, dabei kann man sich Wohlfühlen und einfach das neue Album genießen. Und sich auch gleich auf das Konzert am 3. März in München im Freiheiz freuen.(M.S.)