Episch, epischer, Woodkid – herausragendes Konzert am 15.04.2013 in der Muffathalle München

München, 18.04.13.   Mittlerweile haben wir uns alle an den Indie-Rock-Pop gewöhnt, der in den letzten Jahren immer präsenter wurde. Und wir haben uns auch an die Szene gewöhnt, die mit diesem Genre einhergeht. Vielleicht dachten wir, dass das nun so vor sich hinplätschern wird und dass irgendwann etwas Neues kommt. Oder das Alte wieder in Vergessenheit geraten wird. Doch nein, es gibt tatsächlich einige positive Überraschungen und eine davon im Genre-Dschungel des Indie ist definitiv Woodkid.

Bereits mit Eps 2011 bekannt geworden, veröffentlichte der französische Sänger, der mit bürgerlichem Namen Yoann Lemoine heißt, sein erstes Album mit dem Titel „The Golden Age“ erst dieses Jahr. Von seiner Musik überzeugen lassen konnte man sich am Montagabend in der Muffathalle. Als Support konnte Thomas Azier, eher poppig als rockig, das Publikum überzeugen: Stimmlich war die Band sehr gut abgestimmt, es wurde mitgetanzt.

Und dann Woodkid. Man meint, wer solche Musik macht, kann nur selbstbewusst daherkommen, sich auf die Bühne stellen und die Momente kreieren, die ein Konzert von einem besonderen Konzert unterscheiden. Diese Momente gab’s, nicht zuletzt auch dank der eindrucksvollen Lichtproduktionen: Sieben Musiker auf der Bühne, hinter ihnen Lichteffekte, die eine Lasershow in diesen Momenten weit übertrafen.

Doch Woodkid und Sänger Yoann überraschten. Zurückhaltend, beinahe schüchtern stand der Sänger auf der Bühne, hier und da ein scheues Lächeln. Und danach kam die Musik. Eine Musik, die einen verzaubert, die so dezent, zart, berührend und dennoch kraftvoll und aussagekräftig ist, dass man den Moment für immer anhalten will. Die Welt steht für die Länge der Songs still, man wagt kaum noch zu atmen, weil es schlicht schön ist. Nach und nach kam jedoch auch Bewegung in die Musik, auf die Bühne und ins Publikum, als tanzbare Nummern gespielt wurden, die jedoch leider nicht immer ganz über den Eindruck hinwegtäuschen konnten, dass sich einige Songs sehr ähneln. Mit Tracks wie „Run, Boy, Run“ oder „Iron“ verzauberte Woodkid das Publikum und brillierte mit dieser, seiner Musik, nicht zuletzt auch deswegen, weil auf der Bühne ein Bläserensemble eingesetzt wurde, welches eine raffinierte Abwechslung bot.

Es ist nicht immer einfach, in der heutigen Zeit das Mittelmaß zwischen einem exzellent musikalischen Niveau und Unterhaltung zu finden, denn oftmals ist mehr Schein als Sein vorhanden. Doch bei Woodkid war es genau andersherum und gerade deswegen so angenehm, eingängig und ja, wohltuend.

Authentisch, musikalisch interessant und dennoch bodenständig – so präsentierte sich Woodkid. Wir sind gespannt, was in Zukunft noch kommen wird und hoffen auf ein weiteres Album. Bis dahin singen wir beim aktuellen mit und lassen uns mit auf eine zauberhafte Reise durch die Musik Woodkids nehmen.(A.E.)

Fotos WOODKID – Muffathalle München