Am 24. Oktober wurde die Zeit zurückgedreht. Grund war der Besuch der Rockstars The Cure in München.
The Cure brauchen keine Animation, sie brauchen auch keine Bühnenreden, sondern sie machen einfach das wofür sie gekommen sind: Musik. Während auf den riesigen Screens im Hintergrund die Welt umrundet wurde, ging es im Fokus der Bühne showtechnisch eher unspektakulär zu. Ohne großen Spannungsbogen gingen die Lichter aus, dann traten die 5 Musiker gemächlich auf die Bühne und begannen zu spielen.
Manch einem mochte anfangs die überschwängliche Rockstimmung fehlen, denn während einige wenige Fans auf den hinteren Rängen mit dem ersten dröhnenden Ton des Basses ausrasteten, war das verbreitete Bild eher ein ruhiges, kollektives Wippen. Doch damit war nicht etwa ein Ausdruck der Langeweile gemeint, The Cure füllten die Halle mit ihrer Musik aus und das Publikum war sichtlich ergriffen. Trotz der stimmungsvollen Bilder auf der Leinwand, wurden die Augen geschlossen um dann einzutauchen in den Sound und abzutauchen in die Erinnerungen.
The Cure zelebrierten auch an diesem Abend einen Inhaltsstoff, den so viele junge Bands längst aus ihrem Sortiment geschmissen haben: die Zeit. Da vergehen schon mal 5 Minuten, bis die Songs an- oder auslaufen und auch zwischen den Strophen wird den Melodien Raum zum Atmen eingeräumt.
The Cure müssen nichts mehr beweisen, aber sie tun es trotzdem und ihr Sound hat auch 20 Jahre später kein bisschen an Zauber verloren.(P.P.)
