THE INTERSPHERE – Reif für die Arena

the intersphere
Foto: ODI

The Intersphere aus Mannheim gondeln seit 2006 durch die Lande. Ihre Musik ist eine brillante Verschmelzung von riffbetonten Gitarren à la The Mars Volta und einem sehr amerikanisch anmutenden Gesang. Durchzogen wird diese Wall Of Sound mit dem wirklich fettesten Schlagzeug, welches die Indie-Rock-Landschaft derzeit zu bieten hat. Leider hat es das Quartett bis dato aber nicht über einen Rock Im Park-Gig hinaus, in die größeren Arenen geschafft und musste sich heute mit einem Set im kleinen Backstage Club (welcher dafür recht ansehnlich gefüllt war) begnügen.

Als Einheizer fungierte die Ein-Mann-Band „Like Lovers“. Ein herzzerreißend sympathischer, junger Mann, mit langer Mähne, Vollbart und Brille. Gleichzeitig bediente der Musiker Synths, Gitarre und Mikro. Das Ergebnis war sphärischer Dream-Pop, dem es im Vergleich zum Mainact leider ein wenig an Energie fehlte.

Als The Intersphere dann die Bühne betraten, versetzte die Kick-Drum die Herzen der Besucher mit jedem Schlag in eine a-rhythmische Entzückung, mit einer so fiesen Wucht wurde sie bedient. Der Sound indes war überragend, anders hatte man es aber nicht erwarten dürfen. Immerhin tourt die Band von Beginn an stetig durch die Republik und präsentiert dabei fein durchdachte Arrangements im Gewand einer räuberischen Dampfwalze. Erinnerte stellenweise stark an Muse oder Placebo.

Einzig die Gesangsharmonien (freilich in einwandfreier Technik vorgetragen) kamen hier und da mit etwas zu viel, nach Stadionrock schmachtendem, Pathos daher.

Die Bühnenbeleuchtung wurde grandios eingesetzt und unterstützte dabei die Architektur, bei welcher vier große, mit dem aktuellen Album-Artwork bedruckte und beleuchtete Aufsteller im Fokus standen. Ein Blick in den Zuschauerraum offenbarte begeisterte Menschen mit weit aufgerissenen Augen und heruntergeklappten Kiefern. Bei so viel mächtiger Energie, die da von der Bühne kam, blieb nicht viel Raum für Interaktion zwischen Fans und Musikern – einfach genießen war heute angesagt.

Hier noch ein persönlicher Appell an all die Booking-Agenturen auf diesem Globus: möge jemand The Intersphere zusammen mit Conrad Keely´s „…And You Will Know Us By The Trail Of Dead“ auf eine ausgedehnte Tour durch die USA schicken. Ihr werdet es nicht bereuen!(ODI)