Fußballer, Model, Rapper – Marteria am Sonntag im Zenith München

Er fragt sich, wo denn der Himmel ist. Wie er da hinein kommt. Und er möchte gut sein, auch wenn’s nicht immer klappt. Am Sonntag schaffte Marteria es, sich ein Stückchen näher an ihn heran zu tasten, auch ohne Mohammed, Buddha oder Kanye zu sein.

Marteria, aus der deutschen HipHop-Szene nicht mehr wegzudenken, startet seine zweite Tour seiner zwei aktuellen Alben “Zum Glück in die Zukunft I&II”.

Am Sonntag mischte er das Publikum im ausverkaufte Münchner Zenith auf, dass bereits ab der ersten Sekunde in den Bann gezogen wurde. Auffällig gestaltete sich der überragende Voract Chefket alias Sevket Dirican, der das Publikum noch vor Marteria’s Betreten der Bühne auf ein hohes Stimmungslevel aufheizte, mit oldschool-orientiertem HipHop, starken Lyrics und einem Stage-Dive eines Konzertbesuchers überzeugte.

Marteria alias Marten Laciny betritt die Bühne, die Halle bebt. Er startet mit seinem aktuellsten Hit “OMG”, Besucher, jung sowie alt, feiern den körperdurchdringenden Bass ausgelassen, die Hände stets in Hebebereitschaft, der Blick fokussiert auf das Bühnengeschehnis. Mit einer unglaublichen Präsenz, Energie und seinem Humor interpretiert er nach und nach seine Songs, “Kids”, “Amy’s Weinhaus”, “Bengalische Tiger”, etc. Seine Stimme durchdringt die Halle, die Lyrics explodieren im Raum, die Menge ist elektrisiert.

Er switcht um zu Marsimoto, “Green München” zündet sich hier und da einen Joint an. Doch dies scheint niemanden zu stören.

Aus Marsimoto wird erneut Marteria, es geht weiter mit “Verstrahlt”. Die Begeisterung scheint kein Ende zu nehmen, denn obwohl nicht alle den Text seiner Songs kennen, gibt er jedem einzelnen die Möglichkeit, dennoch auf seine Musik abzufeiern.

Nach weiteren Songs und dem energischen Track “Feuer” kündigt Marteria das Ende des Konzertes mit seinem letzten Song “Welt der Wunder” an, das Publikum zückt die Feuerzeuge. Es erhält Einblick in ein sanftes, hart rappendes Männerherz, das an Wunder glaubt und auf einem blauen Planeten, der sich um einen Feuerball dreht, mit einem Mond, der die Meere bewegt, lebt.

Die Publikumsherzen glühen und fordern Zugabe.

Marteria gibt seine famose “3x 20 letzte Sekunden”- Zugabe und lässt sein Konzert mit einem Stage-Dive ausklingen.

An diesem Sonntag werden keine Emotionen ausgelassen: Begeisterung, Rührung, Spannung, Überraschung. Ein gelungenes Konzert, das Erwartungen erfüllen konnte und ein weiteres Mal bewies, dass die deutsche HipHop-Szene mehr lebt denn je. (ASK)

Fotos Marteria