Gewagter Mix – MSMR in der Theaterfabrik München

München, 18.11.13.   Es finden sich viele weibliche Fans im Publikum, vor allem in den ersten Reihen. Doch dieses Publikum gibt sich auch am vergangenen Donnerstag Abend wieder sehr münchnerisch und scheint ein wenig unmotiviert. Anfänglich ist es sehr ruhig, doch im Laufe des Abends tauen die Besucher auf, singen, tanzen und feiern mit.

Die Musik von MS MR ist nicht gerade das, was man „einfach“ nennen kann. Sie suchen sich ihre Nicshe im Indie-Rock, ab und an blitzen Pop-Elemente auf, sie geben sich mysteriös und genau diese Aura wollen sie auch gerne bei den Fans rezipiert wissen. Sie wurden in der Vergangenheit vor allem im Internet stark diskutiert und haben nun auf der Bühne die Gelegenheit, sich zu präsentieren und zu beweisen.

Stimmlich sind sie gewaltig, vor allem Lizzy Plapinger (MS), begleitet von den Synthes von Max Hershenow (MR), kennt viele Facetten und weiß diese gekonnt einzusetzen. Sie begeistert damit das Publikum, verzaubert ihre Fans. Sie finden sich gerne in einem nicht einzuordnenden Genre wieder, bezeichnen ihre Musik selbst als „Tumblr-Glitch-Pop“. Je mehr sie sich in der Vergangenheit aus dem öffentlichen Leben fernhielten, desto größer wurde das Interesse an dem Duo. Sie scheinen Gefallen daran gefunden zu haben. Vor allem aber steht bei ihnen an oberste Stelle, die Musik für sich selbst sprechen zu lassen. Dies merkt man, sind sie auch in der Kommunikation zum Publikum recht wortkarg. Und dennoch schaffen sie es, ein attraktives Konzert zu gestalten, bei dem ihre Fans nicht außen vor gelassen werden.

Was macht sie also so besonders? Es ist wohl die Mischung aus ihrer Musik, dem Medienhype, ihrer Andersartigkeit und der stimmlichen Brillanz, mit der sie an diesem Abend aufwarten können. Gerade in einer Zeit, in der ständig alle Informationen sofort und so schnell wie gewünscht abrufbar sind, ist es umso interessanter und spannender, nicht alles zu wissen und den Überraschungsfaktor beizubehalten. Das schaffen MS MR mit Bravour, sonnen sich beinahe in genau diesem Glanz.

Es bleibt abzuwarten, wie sie sich in der nahe Zukunft entwickeln werden und ob sie weiter so sagenumwoben bleiben. Mit ihrer Musik machen sie dahingehend einen guten Anfang, bleibt zu hoffen, dass sie sich halten. So spannend sie ihr Konzert an diesem Abend auch gestalten – es wirkt ein wenig anstrengend, ist vielleicht ein wenig zu geladen und aufgesetzt, als dass man ihnen glauben könnte, dass ihnen die Musik leicht fällt. Und dennoch – man geht beschwingt und auch ein bisschen aufgewühlt nach Hause.(A.E.)

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