Gregor Meyle – Neues Album “Die Leichtigkeit des Seins”

cover_rgb_quadratEs ist fast eine Bilderbuchkarriere im Musikbusiness: Goldene Schallplatten, Echo, Deutscher Fernsehpreis, ein eigenes TV-Format und viele ausverkaufte Konzerte: All das hat Gregor Meyle erreicht und dennoch muss man sich fragen, was diese Auszeichnungen über die Qualität und Musik eines Künstlers aussagen. Relativ wenig, denn abgesehen davon, dass es bei diesen Preisen vor allem um Verkaufszahlen geht, gibt es  noch so viele andere Musiker, deren Musik wenig Beachtung findet.

Mit seinem neuen Album „Die Leichtigkeit des Seins“ hat Gregor Meyle nun sein fünftes Studioalbum veröffentlicht und singt darauf von Momenten, die es wert sind, festgehalten zu werden. Hoffnung, Liebe, Zusammenhalt – das alles findet sich auf der Platte, die zehn musikalisch abwechslungsreiche Songs enthält. Ein wenig schmalzig wirkt der Anfang mit „Alles wird gut“ und man fragt sich, ob Gregor Meyle in einem Paralleluniversum lebt, in welchem alles zuckrig, einfach und leicht ist. Wo Reflexion und bittere Wahrheit keinen Platz finden. Er singt von „unserer Zeit“, davon, dass man es schafft, Liebe zu bewahren, durch schwere Zeiten zu gehen und dennoch weitermachen zu können.

 

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Mit „Soweit so gut“ findet er in Xavier Naidoo einen Duett-Partner, mit dem es laut Meyle „eine Ehre war“, dass der Sänger dabei war. Eine Ballade, die dazu ermahnt, dass man nicht aufhören sollte zu lieben. Eine zweite Kompilation ist der Song „Real True Friends“ mit Charlie Winston, die erfrischend anders ist und das Album auf bezaubernde Art und Weise bereichert, nicht nur, weil er auf Englisch gesungen ist, was in den ersten paar Takten merkwürdig anmutet, doch beim wiederholten Hören Hit-Potenzial besitzt.

Es ist ein Album mit ruhigen, nachdenklichen Songs, bei denen der Text leider manchmal in der Musik untergeht, die ab und an zu melancholisch sein will – so wäre auch bei „Alles wird gut“ oder „Die Tapfere“ weniger mehr gewesen. Man hört Gregor Meyle gerne zu, weil er einem das sagt, was man in diesen Zeiten vielleicht hören möchte und ist dabei dennoch ehrlich. Der Sänger lädt zum Träumen ein und dazu, die graue Welt draußen ein wenig zu vergessen.

Manchmal brauchen wir dieses Paralleluniversum, welches uns Momente gibt, in denen wir Kraft und Hoffnung finden und in denen wir träumen dürfen. Ja, man muss nur daran glauben.(A.E.)