GURR – “She Says” – Dreckig und gemein

Gurr-She says-CoverJawohl! Die beiden Mädels Andreya Casablanca und Laura Lee haben unlängst mit Gurr eine wirklich über alle Maßen coole Band zusammengestellt. Mit verträumtem Shogaze oder dem häufig verwendeten Prädikat Slacker-Pop beweisen die Berlinerinnen, dass eine avantgardistisch angehauchte Zahnzieher-Attitüde nicht nur Bands wie den Pretenders oder den Breeders vorenthalten sein muss.

Mit dem kleinen Album „She Says“ kündigt das Duo nun eine weitere US-Tour an und läuft sich mit dem Titeltrack sogleich warm. Zwar ist der Mix etwas zu höhenlastig, der äußerst groovige Beatrhythmus erinnert aber stark an die Swinging 60ies oder einen verheerenden Hangover, an dessen Ende man sich früh Morgens noch die Soße des Absacker-Döners über die Ausgehklamotte kleckert.

Ein Fuzz-Gitarrenintro läutet das treibende „Bye Bye“ dann ein. Getrieben entwickelt sich der Songs zu einem echten Beziehungskiller ohne zu straffe Phrasen zu bedienen. Stattdessen schmettern die Mädels dem völlig verdutzten Gegenüber folgenden, überragenden Text entgegen: „Follow the leader, the leader will fall. Learn all their prayers, then forget them all.“ Hoffentlich tragen Gurr diesen Song auch während ihres USA-Aufenthaltes vor.

Leider flachen die Arrangements auf dieser schnuckeligen EP aber schon ab dem dritten Lied zusehends ab und verlieren sich teilweise in recht monotonen Darbietungen ohne Biss oder kreativen Downers mit 90er Flair. Ein bisschen viel Billiy Corgan-Würzmischung, denn zu oft erinnern die treibenden Beats an „1979“.

Ein kurzes Aufblitzen und eine Erinnerung an die Live-Auftritte des Duos keimt noch einmal mit dem deutschgetexteten „Zu Spät“ auf, welches durchaus zum Schütteln des Haupthaares und Klackern der Gebeine einlädt. Das Folgende „Fake News“ ist eine gut inszenierte und stimmungsvolle, langsame Version von „Zu Spät“, nur eben auf Englisch.

Im Vergleich zu den Kick Ass-Veröffentlichungen aus den Anfangstagen wie „Breathless“, „Moby Dick“ oder die komplette Furry Dream-EP klingt „She Says“ leider etwas zu brav und nicht ganz durchdacht. Wer um die guten, witzigen und energetischen Livequalitäten von Gurr weiß, wird beim Hören der vorliegenden CD sicherlich etwas vermissen.(ODI)

 

Tour Dates

15.04.2019 Philadelphia, PA – Union Transfer*, USA
16.04.2019 Brooklyn, NY – Elsewhere*, USA
18.04.2019 Cambridge, MA – The Sinclair*, USA
19.04.2019 Montreal, QC – Casa Del Popolo*, CAN
20.04.2019 Toronto, ON – The Garrison*, CAN
21.04.2019 Detroit, MI – El Club*, USA
22.04.2019 Chicago, IL – Lincoln Hall*, USA
25.04.2019 Madison, WI – High Noon Saloon*, USA
26.04.2019 Minneapolis, MN – 7th Street Entry*, USA
27.04.2019 Omaha, NE – Reverb*, USA
28.04.2019 Des Moines, IA – Vaudeville Mews*, USA
30.04.2019 Bloomington, IN – The Bishop*, USA
01.05.2019 Columbus, OH – Ace of Cups*, USA
02.05.2019 Buffalo, NY – Sugar City*, USA

with Priests *

03.05.2019 Winooski, VT – Waking Windows Festival, USA

18.05.2019 Munich – Manic Street Parade, DE
15.06.2019 Mannheim – Maifield Derby, DE
21.06.2019 Scheeßel – Hurricane Festival, DE
22.06.2019 Neuhausen ob Eck – Southside Festival, DE
30.06.2019 Paderborn – Wintergrün Festival, DE
26.07.2019 Eltville am Rhein – Heimspiel Knyphausen, DE
27.07.2019 Oxfordshire – Truck Festival, UK
08-10.08.2019 Rees – Haldern Pop Festival, DE
10.08.2019 Königs Wusterhausen – Bergfunk, DE