Hands up, Lads and Gents – Hurts veröffentlichen neues Album „Surrender“

hurts_coverBitte einmal verneigen: Die Lords Theo Hutchcraft und Adam Anderson, besser bekannt als Hurts, bitten um Aufmerksamkeit und veröffentlichen mit „Surrender“ ein weiteres Album der Spitzenklasse. Anmut, Grazie, beinahe majestätische Klänge ist man von dem britischen Synthie-Pop-Duo gewöhnt. Nun leisten sie einen weiteren, sehr mondänen Beitrag mit einem Album, das an die zweifach mit Platin ausgezeichnete Vorgängerplatte „Exile“ direkt anzuknüpfen vermag. Die erste Singleauskopplung „Some Kind of Heaven“ ließ bereits die großen Klänge erahnen und Hurts enttäuschen nicht. Sie scheinen ein wenig experimentierfreudiger geworden zu sein, es klingen Technobeats an, auch Dubstep-Elemente finden sich und mischen sich zu einer homogenen, pathetischen Mixtur aus Klängen, die stellenweise auch an Depeche Mode oder Jungle erinnern. Nichtsdestotrotz finden Hurts wiederum ihren ganz eigenen, authentischen Klang.

Die Einflüsse von Produzent Stuart Price und Ariel Rechtshaid sind unverkennbar zu hören, bereichern somit das Album und geben jedem Track eine individuelle Note. Es sind große Melodien, überschwänglich komponierte Sequenzen, die im Gegensatz zum auf den ersten Blick schlicht gehaltenen Cover stehen: Rosarote Pastelltöne, Theo Hutchcraft und Adam Anderson, selbstverständlich in Anzügen, wie es sich für Gentlemen ihrer Coleur gehört, sind auf einem Feld zu sehen, nichts lenkt von den beiden Sängern ab. Sie präsentieren sich schlicht und diese zu vermutende Zurückhaltung löst sich mit den ersten Klängen in Pathos und Pomp auf. Sie scheinen zeitlos, bewegen sich schwerelos zwischen den 80ern bis heute und haben nichts von ihrem Charme, Gänsehautmomente zu erzeugen, eingebüßt. Noch immer mit gegelten Haaren und sogar noch ein wenig nahbarer in den Texten, präsentieren sich Hurts auf ihrem dritten Album groß und professionell. Alles scheint zwar ein wenig ruhiger geworden zu sein, die Songs wirken unaufgeregt, verlieren aber keineswegs an Tiefe – und genau das ist es, was sie zu gut beherrschen: Sie können Clubkonzerte spielen, wirken aber ebenso authentisch, wenn sie große Hallen füllen. Das Gefühl, welches sie dabei vermitteln, ist einfach: Man glaubt ihnen die Musik, die sie machen.

Während Songs wie „Kaleidoscope“ und „Some Kind Of Heaven“ eher tanzbarer anmuten, sind „Nothing Will Be Bigger Than Us“ und auch „Rolling Stone“ da pathetischer, erinnern an „Miracle“ und auch „Exile“, überraschen nicht, reißen aber mit. Leidenschaft vermischt sich mit Fingerspitzengefühl für Melodien, die für eine ganze Weile bleiben. Weil sie berühren und die Emotion des Moments einfangen.(A.E.)

Gekauft werden kann das Album ab dem 9. Oktober.