Happy Birthday, Placebo! Die Band feiert 20-jährigen Geburtstag in der Olympiahalle

Was in den 90er und frühen 2000ern noch völlig normal war, ist 2016 schon fast eine kleine Sensation. Nämlich, dass Bands 20-jähriges Bestehen feiern und sich somit in die Musikgeschichte einschreiben. Placebo haben 1996 angefangen, Musik zu machen und feierten Erfolge mit Meilenstein-Alben wie „Black Market Music“ oder „Meds“. Diese Musik ist keineswegs vergessen, schon gar nicht bei ihren Fans und so fanden sich am 4. November 8500 Zuschauer in der Olympiahalle München ein, um diesen Geburtstag gebührend zu feiern. Placebo taten dies auf der Bühne ebenso mit Bravour.

Die Vorband Deaf Havana sorgte eine halbe Stunde lang für gute (Ein-)Stimmung und war ein passender Auftakt für ein Konzert, welches 20 Jahre Musikgeschichte Revue passieren lassen sollte.

Bevor jedoch die Engländer die Bühne betraten, begann die Show mit einem fünfminütigen Video: „Every You, Every Me“, die Placebo-Hymne schlechthin, erklang mit Video, danach folgten Snippets und Zusammenschnitte im Schnelldurchlauf der letzten zwei Jahrzehnte.

„Willkommen auf unserer Geburtstagsparty!“, verkündet Brian Molko nach dem Aufmacher „Pure Morning“ und dann beginnt die Show, welche sich durch Professionalität, Liebe zur Musik und auch ein wenig durch die schon bekannte Distanz Molkos zum Publikum auszeichnet. Zwischendurch hält er sehr kurze Ansprachen wie „Ladies and Gentlemen and all those who find themselves in between, we want to have Spaß. No Spaß without dancing.“ Somit hat er elegant zwei Aussagen in einer verpackt und den ersten Teil der Show abgeschlossen, der noch etwas melancholischere Songs wie „Too Many Friends“ oder „Special Needs“ beinhaltete.

Als dann auch wirklich alle auf den Rängen standen und in der Arena getanzt wurde, waren es „Slave To The Wage“ und „Special K“, die für Stimmung sorgten. Gänsehautmomente dürfen bei Placebo selbstverständlich nicht fehlen, denn mit ihrem Song „Without You I’m Nothing“ mit Videoinstallation kreierten sie eine bezaubernde Hommage an David Bowie.

Nach zwei Stunden war das Konzert vorbei und Brian Molko verließ mit seiner Band die Bühne nach „Song To Say Goodbye“, bei welchem ebenfalls das Video auf die Leinwand projiziert wurde – doch nur, um danach noch zwei Mal wiederzukommen und insgesamt vier Zugaben zu spielen. Das Konzert endete mit „Running Up That Hill“. Es ist einmal mehr deutlich geworden, dass die Themen und Musik von Placebo damals wie heute Gültigkeit haben. Somit enden über zwei Stunden Musik, die so viele Erinnerungen und Emotionen hervorrufen und dies wohl auch immer wieder tun werden. Melancholie könnte nicht schöner sein.(A.E.)

foto: universal music