Hoch drei – alt-J im Münchner Zenith

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Foto: Paulina Platzer

Alt-J haben sich schon lange vom Indie-Geheimtipp zu einem etablierten Namen in der Szene gespielt. Dass Massentauglichkeit auch ohne Downgrade der musikalischen Qualität funktioniert, stellte das britische Trio am 10. November im Münchner Zenith unter Beweis.

Schüchtern eröffneten alt-J mit „Bane“ und „The Actor“ aus ihrem neuem Album „The Dream“.  Sowohl Band als auch Publikum schienen ein wenig zu fremdeln mit den neuen Melodien, obwohl man musikalisch absolut nichts aussetzen konnte.

Mit Blick in die Vergangenheit nahm die Show dann Fahrt auf. Alt-J hatten sich warm gespielt. Mit „Tesselate“ aus ihrem mittlerweile zehn Jahre alten Debütalbum „An Awesome Wave“ war das Eis endgültig gebrochen.

Immer wieder erstaunlich, dass nur drei Personen hinter diesem orchestralen Sound stehen. Keyboarder Gus Unger-Hamilton, Schlagzeuger Thom Green und Gitarrist und Sänger Joe Newman potenzieren die Klänge ihrer Instrumente in ein Vielfaches und ließen das auch an diesem Abend wie ein Kinderspiel aussehen.

Zur Magie des Konzerts trug nicht zuletzt das wundervolle Licht bei. Hunderte Glühbirnen erzeugten einen glitzernden Sternenhimmel. Vereinzelte Strahlen verloren sich zwischen lila und orange, tauchten die Bühne in ein mattes Grün, eröffneten durch stroboskopische Blender die Tanzfläche.

Für „Left Hand Free“ und „Hard Drive Gold“ kamen alt-J nach einer kurzen Pause noch einmal auf die Bühne, bis nach knapp 90 Minuten mit „Breezeblocks“ der letzte Song des Sets verklungen war. Schon lange hatte man sich nicht mehr so sehr an den Anfang einer Show zurückgewünscht.(P.P.)