Icky Blossoms lassen mit “Mask” frische Musik um die Ohren wehen

Icky Blossoms_coverAm 15. Mai 2015 erscheint “Mask”, das zweite Album des Elektropop-Trios Icky Blossoms um Sarah Bohling (Gesang/Synthesizer), Nik Fackler und Derek Pressnall (beide Gitarre/Gesang) aus Omaha/USA. Wir hatten das Vergnügen, schon mal in das Album reinzuhören.

Schnelle Beats, satte Bässe – kaum hört man die ersten Takte des Eingangssongs In folds, bewegen die Füße sich wie von selbst und man kann nicht anders, als mitzutanzen. Nach einem kurzen basslastigen Intro folgt ein Bruch und die Sängerin setzt ein mit einer leichten, eingängigen Melodie. Solche Brüche kennzeichnen das neue Album und Icky Blossoms präsentieren uns mit Mask eine eigenwillige, spannende Mischung aus Elektropop und rockigen Elementen, wobei tanzbar und avantgardistisch hier kein Widerspruch sind.

Wie in ihrem drei Jahre zuvor erschienenen Debütalbum, das wie die Band Icky Blossoms heißt, spielen auch bei Mask weiterhin Synthesizer und Drum Machine eine bedeutende Rolle. Beibehalten hat Icky Blossoms auch auf dem neuen Album den für sie typischen pulsierenden Groove.

Im Unterschied zu ihrem Debüt wirkt die Musik des neuen Albums jedoch insgesamt leichter, so etwa in den eher poppigen Songs mit eingängigen Melodien wie in Wait oder Living in Fiction zu spüren. Bei anderen Songs wie in Phantasmagoria ist dagegen deutlicher der rockige Einfluss zu hören – hier ist das Tempo schnell und die E-Gitarre tritt stärker in den Vordergrund. Aber auch insgesamt ist die E-Gitarre auf dem neuen Album stärker auszumachen. Der Song Silver Tongue erinnert mit seinem sehr schnellen Tempo und der oft schreienden männlichen Stimme sogar fast ein wenig an Metal.

Ihre ganze Experimentierfreude zeigt die Band mit Terror nothing. Dieser Song ist nur schwer zu beschreiben: Er hat ein sehr schnelles Tempo und immer wieder gibt es Brüche, die das Ohr fordern. Ein charakteristisches Merkmal in diesem Lied sind die tollen Gitarrensoli, nur untermalt mit Schlagzeug.

Doch auf dem Album finden sich auch langsame Stücke wie Want you so bad oder Away from you, deren Musik leicht düster-melancholisch wirkt – nicht verwunderlich, geht es doch hier auch um Sehnsucht nach dem anderen. Beide wunderschöne Songs.

Langeweile adé – denn hier weht uns eine aufregend frische Musik um die Ohren, die eingängige Melodien mit innovativen Ideen verbindet. Die Songs auf dem Album sind abwechslungsreich und bieten jeweils musikalisch etwas Neues. Thematisch geht es dabei etwa um die Einsamkeit menschlicher Existenz oder die verschiedenen Facetten von Liebe.

Gemeinsam ist den meisten Stücken ein schwebender, leicht düster-melancholischer Sound, der beim Hören so ein gewisses, unbestimmtes Sehnen hervorruft. Das ist Musik, von der man definitiv mehr haben will und wir dürfen gespannt das neue Album erwarten. (D.S.)