Im Rotor der Superlative – Ed Sheeran im Münchner Olympiastadion

Am 10. September lud München zum nächsten Mega-Event. 75.000 Fans waren dem Aufruf gefolgt und in das Münchner Olympiastadion gepilgert. An diesem Wochenende drehte sich alles um Ed Sheeran.

Nach einem zehnminütigen Countdown erhob sich der bunt projizierte Schirm, der die runde Bühne in der Mitte des Stadions bedeckte, und gab den Blick frei auf den umjubelten Superstar, der seine erste von insgesamt drei Shows in München mit „Tides“ eröffnete.

Zu „Galway Girl“ teilte Ed Sheeran die Bühne mit einer Geigerin. Pünktlich zum Refrain erhellte ein grünes Feuerwerk den wolkenverhangenen Himmel über dem Stadion.

Für die tanzbaren Songs wurde der Solokünstler erstmals von einer Band begleitet, die auf vier Außenbühnen um den Briten platziert war. Ungewohnt rockig, aber nicht weniger gefeiert, verklang die erste Hälfte des Konzerts.

Im schwarzen „Munich“-Shirt wirke Ed Sheeran zwischen Feuerwerken und bunter Lightshow auf der unentwegt rotierenden Drehbühne trotz hochkarätiger Performance seltsam fehlplatziert. Ein solches Ambiente hätte sich der schüchterne Musiker mit Gitarre und Loopmaschine zu Beginn seiner Karriere wohl kaum erträumt.

„Not much has changed“, bekräftigte Ed Sheeran gegen Ende des Konzerts, während er auf dem fahrbaren Außenring der Bühne mal wieder eine Runde um das Publikum drehte. Mit Hinblick auf diese Show und den Stilwandel seiner Musik sicherlich nicht ganz ernst gemeint, andererseits beherrscht er es so gut wie nie, und das ebenso vor 75.000 Menschen: emotionale Solo-Songs an der Gitarre. Mit „A-Team“ und „Give Me Love“ brachte Ed Sheeran das gesamte Stadion ganz ohne Effekte zum Leuchten.

„Shivers“, „Afterglow“, „Bad Habits“, „Visiting Hours“ – am Ende hatte es nur ein Bruchteil seines neuen Albums in die Show geschafft. Ed Sheeran kann und mag sich wohl nicht trennen von seinen Anfängen als Musiker. So waren die alten Songs ohne Spektakel die unaufgeregten Highlights seines Konzerts in München.(P.P.)

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