Immer diese Jahresrückblicke! – LifeOnStage präsentiert den Jahresrückblick 2014

Immer diese Jahresrückblicke, die einem schon Monate im Voraus auf die Nerven gehen können, weil sie oftmals zu pathetisch, zu schwulstig und zu verschönernd sind. Doch retrospektiv betrachtet, ist Einiges doch ziemlich schön gewesen. Ein Jahr voller Wiedersehensfreuden, Neuerungen, Abschiede und musikalisch spannenden Geschehnissen.

Musikalisch war 2014 viel geboten, es ist viel passiert – nicht nur Schönes, doch auch viel Gutes. Das Jahr startete mit viel Hip Hop, unter anderem dabei waren Fettes Brot, Marteria, Casper und Sido. Für viel Aufmerksamkeit sorgte dieses Jahr Österreich mit gleich zwei brillanten Acts: Ja, Panik! und Bilderbuch – für letztere war 2014 das Jahr schlechthin. In München wurden Abschiede gefeiert: Tuó gaben ihr letztes Konzert, doch dafür konnten beim Theatron PfingstFestival, welches dieses Jahr zum ersten Mal nicht an Pfingsten stattfand, viele neue Bands fulminante Auftritte feiern. Dass Musik politisch ist und auch durchaus sein darf, machte Rapperin Sookee sowohl auf der Bühne als auch im Interview ganz klar deutlich, ebenso dass das Erwachsenwerden ein langer Prozess ist, so Max Giesinger im Interview und beim Release seiner neuen Platte „Laufen lernen“.

Als absoluter Newcomer präsentierte sich George Ezra. Wohlfühlstimme, schmeichelnde Worte und Drive: Die perfekte Komfortzone für jeden halbwegs musikaffinen Zuhörer.

Ganz anders dann das Dark Munich Festival: Dort ging es genauso turbulent zu wie auf den schon früh im Jahr stattfindenden Festivals: Beim Donauinselfest in Wien, dem Uferlos-Festival in Freising und auch den großen Festivals wie Rock am Ring und Rock im Park, dem South Side oder auch dem Chiemsee Summer.

Für Furore sorgte natürlich die Nachricht von Marek Lieberberg, dass dieses Jahr das letzte Rock am Ring am Nürburgring stattfindet und somit ein neuer Ort für das Festival gefunden werden muss. All das leitete den Sommer ein, der in München noch das Oben Ohne Open Air am Königsplatz, das PLUS Festival in Freising – unser heimliches Lieblingsfestival – und den Sommernachtstraum im Olympiapark bereithielt. Letzteres mit eher fragwürdigen Acts, doch dies sollte den Sommer nicht trüben, der nämlich auch beim Sommer Theatron und später beim Flowerstreet Festvial im Feierwerk beachtliche Künstler bereithielt.

Und obwohl sich das Jahr langsam dem Ende zuneigt, bleiben wir nicht vor freudigen, leider auch traurigen Überraschungen versehrt. Im September überrascht Jan Delay durch seine Weiterentwicklung mit Rockeinflüssen. Passenger spielt nun nicht mehr als Supportact für Ed Sheeran, sondern füllt das Zenith eigenständig. An diesem Tag konfrontierte er dieses mit kräftiger Emotion und verrät im Interview, dass ihm wichtig ist, stolz auf seine Musik sein zu können, da er uns die Welt aus seinen Augen zeigen möchte.

Auch die US-amerikanische Violonistin Lindsey Stirling unterhielt das Zenith mit lebhaften Musikbrüchen. Cro füllte die Münchner Olympiahalle bis zur letzten Konzertkarte und bewies wieder einmal die Unvollständigkeit der deutschen Musikszene ohne ihn. Marteria, der dieses Jahr ein zweites Mal München besuchte, heizte im November das Zenith mit Höchstlevel ein.

Alben über Alben wurden produziert, Newcomer sicherten sich Airplays und auch in München passierte besonders in der Indie-Szene enorm viel. The Capitols landeten mit ihren Shows volle Erfolge, Blackout Problems tourten mit Heisskalt und bei Swallow Tailed gab es ganz besondere Neuerungen in Form einer neuen Single und des Abschieds von Drummer Lucas Haraped.

Im Interview im Oktober verrieten Blackout Problems, dass es ihnen wichtig sei, dass Fans nach Hause gehen und ihre Träume reflektieren. Die Münchner Musikszene ist in voller Entwicklung: Die Happy aus Ulm gaben im September ihr Akustikkonzert in Augsburg, „Munich Rocks“ und „Sound Of Munich“ gab der Münchner Szene einen lebendigen Entwicklungsstoß.

Die diesjährigen Startrampekünstler Teesy, Mine und Blackout Problems aus München erhielten Anfang Dezember die Gelegenheit, ihr Abschlusskonzert auf dem Puls-Festival neben etablierten Künstlern wie Kwabs, Bonaparte, Kate Tempest oder Ja, Panik! zu spielen.

Clueso begeistert eine treue Fangemeinde ein weiteres Mal, die französischsprachige Fraktion Münchens erfreut sich über Stromae’s Besuch, ebenso über das französische Duo Cats on Trees, die allerdings auf englischer Sprache ihr Publikum unterhielten.

Letztendlich feiern die Berliner Beatsteaks ihr Tourabschlusskonzert im Zenith und präsentieren 20 Jahre Bandgeschichte. Eines ist an diesem Abend klar: Punkrock is definitely not dead.

Vom Straßenmusiker zur ausverkauften Olympiahalle ließ Ed Sheeran im November, allein mit Holzfällerhemd, Gitarre und Loopstation bewaffnet, die Zeit mit einer brillianten Show, trotz des Trubels am Jahresende, für ein paar Momente still stehen.

Nun können wir zur Ruhe kommen und auf ein erfolgreiches, turbulentes und großartiges Jahr 2014 zurückblicken.

Leider verstarben in diesem Monat plötzlich zwei Musiklegenden, die wir alle schmerzlich vermissen werden: Udo Jürgens und Joe Cocker. Mögen sie in Frieden ruhen.

LifeOnStage.Net wünscht allen einen guten Jahreswechsel und ein gesundes neues Jahr 2015 und bedankt sich bei allen, die uns begleitet und unterstützt haben!

Hier findet ihr noch einmal alle Fotos und Interviews.

(A.K.,ASK,J.K.)