Intimität trotz Großevent – The Lumineers in der Münchner Olympiahalle

thelumineersUngewöhnlich pünktlich strömten Horden von Musikbegeisterten am 26. April in die Olympiahalle in München. Die Ränge füllten sich in Hochgeschwindigkeit und in der Arena versammelten sich die Fans mit großem zeitlichen Vorlauf, um sich mit Michael Marcagi als Support Act in die Folk-Rock-Tiefen zu stürzen. Eine derart große musikalische Übereinstimmung von Support und Main Act hätte durchaus nach hinten losgehen können, befeuerte an diesem Abend aber die Lust auf das, was noch kommen sollte.

Dann wurden der massive Aufbau der Instrumente von seinen Verhüllungen befreit und The Lumineers ließen unter kollektivem Jubel die ersten Töne aus dem Sack.

Die Bühne war um einen ankerförmigen Steg inmitten der Arena erweitert worden, eine goldrichtige Entscheidung, um in dieser unpersönlichen Konzertlocation trotz Großevent eine intime Konzertatmosphäre herzustellen.

Zu „Submarines“ wurde der Steg dann auch direkt eingeweiht. In blitzschnellen Umbauten wechselten das Septett gekonnt zwischen den Bühnen und zahlreichen Instrumenten. Auf Videoleinwänden im Hintergrund zeichnete sich das Cover des fünften Studioalbums „Automatic“ ab, da flimmerten Filmquadrate und setzten sich neu zusammen und zu „A.M. Radio“ flirrten Glühwürmchen über die Projektionen, die in die Ränge überschwappten und sich durch Handylampen im Publikum vervielfachten.

Und dann fielen alle Barrieren zwischen Band und Fans, als Frontsänger Wesley Schultz für „Brightside“ dann auch noch den Steg verließ und sich seinen Weg quer durch die Menge bahnte.

The Lumineers hatten ihre Live-Tauglichkeit in den vergangenen Jahren schon in den unterschiedlichsten Konzertlocations unter Beweis gestellt. Vom Tollwood bis zum Zenith hatten sie sich hochgearbeitet und füllten an diesem Abend als logischen nächsten Schritt ihrer Karriere die Olympiahalle. Auch, wenn man in dieser Show auf keine großen Überraschungen hoffen durfte, überzeugten die minutiös aufeinander eingespielten Indie-Folker mit Spielfreude, die absolut ansteckend war.(P.P.)