Intimität von Frida Gold mit neuem Album „Alina“

frida_gold_frida_gold__alina_albumcoverEs ist wohl das Album, welches am meisten von Sängerin Alina Süggeler zeigt. Sie selbst sagte: „Wer von euch kennt das Gefühl, sich immer wieder selbst zu überprüfen? Sich immer wieder allen inneren Zweifeln hinzugeben? Sich zu hinterfragen, damit nicht aufzuhören und immer auf der Suche zu sein? Ist das hier mein Leben? Bin ich dafür angetreten? Schöpfe ich all meine Möglichkeiten wirklich aus, tue ich genug? – um bei der Frage zu landen: Wer bin ich eigentlich?“ Sie findet selbst die Antwort: „Ich bin alles, was ich mitbringe.“

Ungewöhnlich philosophisch und bei diesen Worten möchte man vielleicht gar nicht so sehr an ein ebenso tanzbares Album glauben, wie es die Vorgänger „Juwel“ (2011) und „Liebe ist meine Religion“ (2013) waren. Drei Jahre sind seit dem letzten Album vergangen, was aber nicht bedeutet, dass man Frida Gold etwa vergessen hätte – im Gegenteil, die Songs der Band wurden nach wie vor rauf- und runtergespielt.

„Alina“ wartet mit nachdenklichen, tiefgründigen und ehrlichen Songs auf, welche mit Eingängigkeit, leichten Melodien und zuweilen auch basslastigen Refrains beeindrucken. Songs wie „Himmel“ oder „Rebel in Chanel“ wirken etwas fad – schon zu oft gehörte Rhythmen mischen sich mit Texten, die irgendwie nicht zum Rest des Albums passen wollen. „Zurück zu mir“ ist im ersten Moment ein kleiner Schock, denn das erinnert zu sehr an Glasperlenspiel – im Gegensatz zu diesen Songs stehen aber die anderen Tracks, welche das widerspiegeln, was Alina Süggeler über ihr Album sagt: Sie zeigen Schwächen, sind ehrlich und fühlen sich einfach gut an. In der Tat hat man das Gefühl, dass man sich durch Songs wie „Burn the beats“ und „Wir sind zuhaus“ wiederfindet, sich selbst wiederfindet, weil man weiß, dass man nicht allein ist auf der Suche nach sich selbst.

Ein Album, welches musikalisch und textlich facettenreich überzeugt und eine bunte Abwechslung zum grauen Herbst bieten wird.(A.E.)