Jenseits aller Oberflächlichkeit – The Scenes mit „Sex, Drugs and Modern Art“

the scenes_coverDer Anspruch von The Scenes an sich selbst ist nicht weniger als Hardrock mit Tiefgang zu schaffen, den sie in unserem Jahrzehnt schmerzlich vermissen. Was dabei herauskommt, kann sich hören lassen: Eine Mischung aus Hardcore Punk, Noise Rock und First Wave Emo, verpackt in eine Zeitreise back to the 80ies, unterstützt von fast schon poetischen Texten.

Wenn man sich die Titel der Songs anschaut, fragt man sich sofort, was einen bei Namen wie „Despair Of Zeitgeist“, „Amusing Notes For Cynics“ oder „Always Lie About Your Childhood“  erwartet. Auch beim Titel des Albums wundert man sich: „Sex, Drugs and Modern Art“ –  fehlt da nicht die Musik? Aber nein, denn die Musik bei The Scenes ist ja Kunst, modern in ihrer Zusammensetzung und anspruchsvoll in den Lyrics. Bei all diesen klangvollen Namen muss man einfach gebannt lauschen, von welchen Erkenntnissen und Geschichten die Band in ihren Texten erzählt.

Diese Band ist sympathisch, weil sie so erfrischend tiefsinnig ist und sich weit von der Oberfläche der Gesellschaft und des Individuums entfernt, auf zur Suche nach Antworten auf Fragen, die selbst nicht genau definiert werden. Oft ist nicht ganz klar, was Miki Liukkonen, Gitarrist und Songwriter, eigentlich sagen will, so irritierend und abstrakt sind die Bilder, die er beschreibt. Er stellt Fragen an den Zuhörer und gesteht gleichzeitig „I have no idea what I’m talking about“. Das haben wir uns schon fast gedacht, aber ehrlich gesagt, wer hat das schon? Vielleicht geht einem ja ein Licht auf, wenn man nur das Album von The Scenes, das am 26. Februar 2016 veröffentlicht wird, oft genug anhört.(M.S.)