Konzert gegen Rassismus und Ausgrenzung: Das 5. Music For Goals am 10.03.2013 in der Muffathalle München

München, 11.03.13.   Im Jahr 2013 sollte es normalerweise eine Selbstverständlichkeit sein, dass es keinen Rassismus, Antisemitismus oder Fremdenhass mehr gibt. Doch leider ist das nicht der Fall und viele sehen sich immer noch mit einer unschönen und unschönen Wahrheit konfrontiert.

Daher fand zum fünften Mal Music For Goals statt, eine Veranstaltung, die sich zusammen mit dem deutschen Fußballbund und Maccabi München gegen Rassismus ausspricht. Ein Konzert, welches von verschiedenen Künstlern gestaltet wird, um zu zeigen, dass Integration, Frieden und Zusammenhalt wichtig ist.

Unter der Schirmherrschaft von Marcel Reif, Michael Käfer, Dr. Koch, Dante Bonfim, Costa Santos, Rafinha und Mario Mendrzycki fand am Sonntagabend mit verschiedenen Künstlern ein großes Konzert statt.

Zunächst trat die Combo Nine Percussionkids auf, welche die Halle in Stimmung brachten. Auf diese Combo folgte ein Promotion-Video über Music For Goals und Maccabi München, im Anschluss stellten sich die Schirmherren der Veranstaltung vor.

Als erster musikalischer Gast trat Roger Reckless auf, ein deutscher Rapper, traf mit seinen Worten und seiner Musik den richtigen Ton und sorgte für ausgelassene Stimmung. Zusammen mit Schülern der Winterschule München rappte er mit den Schülern über den Alltag, Integration, Frieden und die Unterschiedlichkeit, in der wir doch alle gleich sind. Jubelrufe und Begeisterung im Publikum.

Gleich danach folgte ebenfalls Hip Hop: Boshi San trat mit „Wer bist du“ und „Nein, danke“ auf.

Nach Roger Reckless durften sich die Zuschauer auf eine außergewöhnliche Musikerin freuen: Nomfusi, eine südafrikanische Sängerin, faszinierte mit ihrer außergewöhnlichen Stimme die Muffathalle. „I want to sing from something better. Recently, I have been on a journey to a place where is hope, integrity, peace and love.“

Mit ihrer Stimme und ihrer Musik verzauberte sie das Publikum. Soulig, durchdringend und Gänsehaut erregend. Um es ganz einfach, ganz nüchtern zu sagen: „Einfach schön.“

Für Party und ordentlich Bass sorgten Moop Mama, deren Texte für Witz, Ironie und den Funken Wahrheit, der in ihnen steckt, bekannt sind. Die Big Band bewegte sich musikalisch auf einem sehr hohen Niveau, Sänger und Rapper Keno Langbein wusste, sein Können einzusetzen. Zusammen mit Roger Reckless lieferte er sich ein Live-Battle, sie improvisierten zum Thema des Abends und animierten die Zuhörer, mitzumachen. Auch hier bot sich leider wieder ein altbekanntes Bild: Typisch München, die ersten Reihen hoben die Arme, den hinteren war es schon zu viel, auch nur mit dem Fuß zu wippen.

Zusammen mit Moop Mama traten Adriano Prestel, ein Soul-Sänger aus München, Nomfusi und Keno auf. Charismatisch, basslastig (ab und zu ein wenig übersteuert) und zum Mittanzen geradezu geeignet.

Nach Moop Mama hatte Adriano Prestel noch drei Songs für das Publikum, bei denen er sein sangliches Talent unter Beweis stellen konnte. Man hörte ihm gerne zu; der Sänger mit der weichen, souligen, sympathischen Stimme wusste, wie er das Publikum auch ohne viel Bass anheizen konnte.

Bevor es ein finales Medley mit allen Künstlern zusammen gab, trat Nneka, eine nigerianische Soul-Sängerin, auf. Ebenso wie Nomfusi überzeugte sie mit ihrer Stimmgewalt, ihrer Bühnenpräsenz und ihrer sympathischen Art. Etwas melancholischer als Nomfusi, sprechen ihre ebenfalls von tiefer Weisheit, Wahrheit und dem Wunsch nach Frieden. Und dennoch sind sie hoffnungsvoll, stark und aussagekräftig.

Ein gelungener Abend, den es in dieser Form viel öfter geben sollte. Auch, wenn es musikalisch nicht immer perfekt ist, ist es dennoch von umso größerer Bedeutung, in der heutigen Zeit der Hipster-Generation, in der alle für alles stehen wollen, aber nichts bewegen, wenn es Menschen gibt, die aufstehen und etwas tun, bewegen und genau dafür stehen, wofür es sich lohnt, zu kämpfen.(A.E.)

Fotos Music for Goals – Muffathalle München