Kunstraub vom Feinsten – In Extremo am Samstag im Zenith München

München, 25.11.13.   Es ist laut, es ist voll und die diversen Bandshirts der Metalszene finden an diesem Abend ihren Anlass, getragen zu werden.Als Support für die mittlerweile zum alten Eisen gehörende Band gaben sich Hassliebe die Ehre und verstanden es gekonnt, das Publikum auf In Extremo einzustimmen.

Was gehört zu einem guten Konzert? Ja, unter anderem auch eine gute Bühnenshow. Die Mittelalter-Rocker sind dafür hinreichend bekannt, ordentlich Stimmung zu machen. Mit Pyroknall und rotem Licht wird die Show eröffnet, die Fans jubeln, die ersten Klänge ertönen. Mit ihrer Mischung aus Metal und Mittelalterinstrumentierung finden In Extremo, mittlerweile immens kommerziell, immer noch Gehör in der Szene.

Spannend immer wieder der Einsatz von Dudelsack, Hackbrett, Schalmei oder auch Trumscheit. Es sind Instrumente, welche heute kaum mehr zum Einsatz kommen und schon beinahe in Vergessenheit geraten könnten. Doch die Band aus Berlin beweist brillant, dass gerade in der Kombination von harten Metalrhythmen und den zuweilen fremd anmutenden Instrumenten der Charme liegt, der sie, zusammen mit den oft sehr pathetischen Texten, zu einer Ausnahme macht.

Auf der Bühne steht Michael Robert Rhein – er weiß, seine Zuschauer zu begeistern. Diese singen mit, feiern die Band und können die Texte auswendig.

Besonders auch hier, dass viele der älteren Songs Gedichte oder Texte aus dem Mittelalter sind und sich so diverse alte Sprachen finden lassen. Damit sind In Extremo definitiv einen gewagten Schritt gegangen, doch ihre Musik findet sowohl auf den Alben als auch live viel Anklang.

Ein wenig enttäuschend war die Akkustik, denn etwas weiter hinten konnten die Texte nur noch schwer verstanden werden und auch die Melodien verschwammen zu einer unergründlichen Geräuschkulisse.

Wer auf die besonderen Momente wartete, wurde nicht enttäuscht. In Extremo boten ihr Repertoire in beinahe allen Facetten an. Dann verklangen die letzten Takte und das Publikum wurde in den strömenden Regen entlassen, noch immer die Klänge von “Kunstraub” oder “Liam” im Ohr.(A.E.)

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