La Femme geht mit Albumveröffentlichung „Mystère“ neue Wege

COVERLAFEMMEMYSTERE_RVB2010 von Gitarrist Sacha Got und Keyboarder Marlon Magnée in Biarritz gegründet, wurden sie schnell durch ihre außergewöhnliche Mischung von Musikstilen bekannt. Hypnotisierende Beats und rhythmische Wagnisse vereinen sich hier zu einer Musik, die nicht nur gute Laune macht, sondern der man irgendwie in jeder Stimmung gerne zuhören mag. Doch La Femme wären nicht La Femme, wenn sie nicht auch durch Bassisten Sam Lefevre, Drummer Lucas Nunez Ritter, Schlagzeuger Noé Delmas und Sängerin Clémence Quélennec zu einer Formation finden würden, welche die Band vervollkommnet.

Aus dem Jahr 2010 kennt man sie noch mit „Sur La Planche“, auf dem Album „Psycho Tropical Berlin“ wurde es psychedelisch, elektronisch, punkig – und auf ihrer neuen Platte „Mystère“ sind genau diese Stile geblieben, es mischen sich sogar noch Elemente aus Enrico Morricones Filmmusik und die schwere, bittersüße Melancholie von Velvet Underground hinzu. Dass Clémence Quélennec größtenteils auf Französisch singt, gibt dem Gesamteindruck etwas zugleich Liebenswürdiges, Verspieltes, aber auch sehr Verruchtes. Man kann sich dem Eindruck nicht verwehren, dass Bilder in Zeitlupe an einem vorüberziehen, während man den

Synthesizer, Streichinstrumente, wummernde Bässe – dies sind nur ein paar der Elemente, die sich zu einer brisanten Mischung finden, um den Hörer in jedem Song auf abwechslungsreiche Weise zu begeistern.

Selbstverständlich dürfen Themen wie die Liebe, das Leben und über Menschen fehlen. So wird „Ou Va Le Monde“ zu einem sehr universellen Song, einer lyrischen Hymne auf all das, was war und was kommen wird. Ein bisschen zu auffällig der Reminiszenzen wird es mit dem letzten Song „Vagues“, der von Brian Eno und Pink Floyd inspiriert ist und, wie sollte es anders sein, über 13 Minuten dauert. Nicht, dass das verkehrt wäre, aber an der Stelle muss man sich fragen, ob es der Einflüsse nicht ein bisschen viel sind.

Das Album ist definitiv passend für das Herbst-Plattenregal – melancholisch, bittersüß, berührend, ehrlich, nachdenklich, dunkel, hell, ambivalent und mitreißend.

Bevor La Femme im Oktober mit den Red Hot Chilli Peppers auf Tour durch die U.S.A. und Großbritannien gehen, kann ihr Album ab dem 2. September gekauft werden.(A.E.)