Monster auf der Bühne sehen nur schaurig aus: Lordi rocken das Backstage München

2006 haben die Hardrocker aus Finnland den Eurovision Songcontest gewonnen, eine Tatsache, an die sich heute kaum noch jemand erinnert. Oder erinnern möchte. Denn das, was man von diesem diskutablen Musikwettbewerb kennt, hat weniger mit Qualität als mit Show zu tun. Auch bei Lordi stehen Show und Kostümierung im Vordergrund, dennoch verliert ihre Musik dadurch nicht an Wert – wie am Mittwochabend im Backstagewerk zu beobachten war.

Als Vorband machten Silver Dust sehr gute Stimmung und kamen wuchtig daher mit ihrer Mischung aus Rock und Death Metal. Etwas schade, dass es vor der Bühne noch sehr leer war. Auch der Bühnenaufbau konnte sich sehen lassen, was durch eine durchchoreografierte Show noch unterstützt wurde: Da wurden Totengräberlaternen ausgepackt und mit hämmernden Gitarrenriffs begleitet. Silver Dust sind eine Vorband, bei der man merkt, dass sie nicht nur leises Vorgeplänkel für den Hauptact sind, sondern diese Zeit als ihre eigene Show begreifen und nutzen. Ähnlich ambitioniert war auch die zweite Vorband Shiraz Lane, welche ein wenig an Guns ‘n‘ Roses erinnerten – klassische Rockballaden gemischt mit Glam-Metal und das sorgte für gute Stimmung.

Natürlich wartete man gespannt auf Lordi und auch, als die Band auf die Bühne kam, war das Backstage immer noch verblüffend leer. Mit ihren Masken und ihrer Setlist, welche durch die verschiedensten Alben der Band führte, sorgten sie für Ausgelassenheit. Parallelen zu Alice Cooper ließen sich zweifelsohne erkennen, auch, wenn viel, was bei den Finnen auf der Bühne passiert, an Parodien berühmter Bands erinnert.

Live sind sie sehr stark und zogen das Publikum in ihren Bann, das textsicher war und alle Texte mitsingen konnte. Lordi haben sich als komische, lustige und vor allem optisch immer wieder sehenswerte Band einen Namen gemacht und sind auch nach über 14 Jahren Bandgeschichte immer wieder ein Highlight.(A.E.)

Fotos LORDI

Fotos Silver Dust

Fotos Shiraz Lane