Musikalische Highlights vs. Logistikprobleme – FM4 Frequency Festival in Sankt Pölten

fm4frequencyEs war ein weiter Weg auf dem FM4 Frequency Festival in Sankt Pölten bis man sich voll und ganz den Konzerten hingeben konnte und das nicht nur distanzmäßig auf den Weg vom Campingplatz zum Konzertgelände bezogen.

Insider waren bereits einen Tag früher angereist, um sich einen Platz für ihr Zelt zu sichern, das war bei dem übermäßigen Ansturm auch mehr als ratsam. Festivalbesucher, die erst zum offiziellen Beginn am 15. August anreisten, brauchten eine gehörige Portion Glück, überhaupt noch irgendwo ein kleines Plätzchen zu finden.

Auch die restliche Ausstattung des Geländes schien nicht auf diesen Ansturm ausgerichtet zu sein. Wasserauffüllungen waren je nach Campingplatz mit einem Fußmarsch von bis zu einer halben Stunde verbunden, zum Duschen musste man schon mal eine Wartezeit von zwei Stunden einplanen.

Hatte man die Anfangsschwierigkeiten jedoch erst einmal gemeistert, konnte man drei Tagen voll  musikalischer Highlights entgegenfiebern.

 

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Billy Talent und The Offspring rockten den ersten Abend. Von “Surrender” bis “Fallen Leaves” kamen viele tausend Rockfans voll auf ihre Kosten. Im Anschluss trafen bei Moderat vibrierende Beats auf eine abstrakte Lightshow. Mit einem ausgelassenen Rave unter klarem Sternenhimmel endete der erste Tag des Festivals.

Der zweite Tag begann mit Birdy’s Dreampop und fand in einem österreichischen Hochleistungswagen sein Ende. Vor einer überdimensionalen Sneakers-Wand genossen Bilderbuch ihr Heimspiel in Sankt Pölten. Zuvor hatte Yang Hurn die Besucher schon zum Pop-Wackeln aufgefordert, doch leider konnten nur wenige Fans bei seinem Auftritt dabei sein, da der Einlass in der kleinen, zur Konzertbühne umfunktionierte Halle schon kurz nach Beginn seiner Show gestoppt wurde. Doch wer keinen Platz bekommen hatte, konnte sich während dessen auf der Greenstage mit Cypress Hill vertrösten, deren Show eine ebenbürtige Alternative bot.

Im Hintergrund einer grauen Hochhausburg rappten sich RAF Camora und Bonez MC am dritten und letzten Tag des Frequency Festivals durch ihre Songs. Passend zum Sound flogen im Publikum derweil Palmen aus Plastik durch die Fanmenge.

Den Gänsehautmoment des Abends und gleichzeitig das Highlight des Festivals bescherten Mumford & Sons mit ihrem fulminanten Auftritt. Die Britische Folk-Rock-Band war zweifelsohne der Spitzenreiter auf musikalischer Ebene, was allein durch die große Besetzung und die Vielfalt an Instrumenten auffiel. Die Vollblutmusiker sangen und spielten sich ihre Seele aus dem Leib und auch visuell sprühte es Funken auf der Bühne. Mit „Little Lion Man“ war das große Tanzen eröffnet, bei „Ditmas“ tanzte der Frontmann kurzerhand einfach selbst quer durch das Publikum.

Mit gemischten Gefühlen zwischen Logistikproblemen und musikalischen Highlights endete das FM4 Frequency Festival in Sankt Pölten.(P.P.)