Mystische Klänge und kunstvoller Rock: Esben and the Witch am 20.02.2013 im Ampere München

München, 21.02.13.   Darauf, dass es ein bisschen düster werden könnte, hatte man sich schon eingestellt. Supportband Thought Forms trieben das Ganze jedoch nochmal auf die Spitze und begannen das Konzert mit sphärischen, experimentellen Klängen. Was zunächst ein wenig nach Aufwärmübung klang, stellte sich später als überdimensioniert langer Track dar – kaum Gesang, lediglich Schlagzeug, Bass und Gitarre. Schummrig, progressiv und sehr individuell.

Mit ebenfalls nur drei Mitgliedern kam die britische Band Esben And The Witch pünktlich auf die Bühne. Namensgeber der Band (Rachel Davis (Gitarre, Gesang), Daniel Copeman (Gitarre, Electronics) und Thomas Fisher (Gitarre, Keyboard) ist ein dänischen Märchen namens „Esben and the Witch“.Vor einem Monat kam ihr neues Album mit dem aussagekräftigen Titel „Wash The Sins Not Only The Face“ raus, welches die Band an diesem Abend vorstellte.

Mit kräftiger Stimme und enormem Potenzial singt Rachel Davis von verlorenen Träumen oder dem Zustand, sich zwischen zwei Entscheidungen zu befinden. Schwermütig, melancholisch und ja, auch verträumt.

Zunächst ein wenig unscheinbar und auch nicht eingängig, da die Rhythmen nicht typisch rockig oder populär klingen. Es braucht seine Zeit, bis man sich daran gewöhnt hat und bis man die Band, die eine Geschichte erzählt, verstanden hat. Geschichten, die von einem Nebelschleier verdeckt zu sein scheinen, sich jedoch ihren Weg bahnen können.

Nicht immer ganz sauber gespielt und gesungen, liefern Esben And The Witch eine respektable Show ab, die eine willkommene Abwechslung in der heutigen Flut an Mainstream-Musik darstellt. Denn es ist mal nicht nur laut, nicht durchgestylt und vor allem auch nicht durchgeplant. Die Band lässt sich von ihrer eigenen Musik leiten, lässt sie auf sich zukommen, lebt die Musik auf der Bühne und der Bogen, den sie von Pop bis Gothic schlugen, gelang ihnen künstlerisch und leicht.(A.E.)

Fotos Esben and the Witch