Oh my heart, it breaks – The xx zauberhaft im Zenith München

Melancholie und Minimalismus sind die ausschlaggebende Mixtur bei der Londoner Band The xx, die bereits 2005 angefangen hat, Musik zu machen – wundervolle Musik, die 2017 immer noch zu Gänsehautmomenten führt und berauschend sein kann. Genauso wie am Freitagabend im ausverkauften Zenith, wo The xx mit unglaublicher Professionalität, Zurückhaltung und Musikalität ein ganz besonderes Konzert spielten.

Ende November 2016 hatten sie ihr neues Album “I See You” für Januar 2017 angekündigt und ihre Tour mit fünf Deutschlandterminen. Als Am Freitagabend die Lichter und Hintergrundmusik im Zenith ausgingen und die ersten Klänge der neuen Platte mit “Say Something Loving” erklangen, war die Begeisterung groß. Gefolgt von “Crystalised” und “Islands” war es drei perfekte Songs für den Anfang.

The xx sind keine Band für die größten Hallen, aber auch keine Band, bei der man pausenlos herumhüpfen und mitsingen muss, denn Romy Madley Croft, Oliver Sim und Jamie Smith lassen ihren Fans Freiraum, um die schönen Momente zu genießen. Dass The xx eine Band ist, welche live noch einmal einen draufsetzen und gewaltiger klingen als im Studio.

 

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Ein spannendes Bühnenbild bot sich den Zuschauern mit Spiegeln, welche auf der Bühne aufgebaut waren und von der Decke hingen. Wenngleich die Lichteffekte eher zum Gesamtkonzept passend clean und minimal gehalten und auch farblich unaufgeregt waren, waren die Spiegel definitive Highlighter. Dazu passt die Schüchternheit der Band, die musikalisch so formgebunden ist und es sich mit ihren Songs zuweilen selbst nicht einfach macht. Umso erstaunlicher dann, dass sie es live schaffen, eine ganz eigene, so gar nicht mehr zu ihren Platten passende, Welt zu kreieren und ihre Fans mit auf eine Reise zu nehmen, die sie so schnell nicht vergessen würden.

Am Ende des Abends waren der Ärger über das neue Album, welches mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde, verflogen und man erkennt die komplette Band in den Songs – welche durch musikalische und besungene Höhen und Tiefen gegangen ist und dabei die Messlatte der Popmusik immer wieder ganz weit hoch gelegt hat. Dies ist nicht zuletzt auch einem genialen DJ hinter den beiden Sängern zu verdanken, der dazu einen sehr großen Teil beiträgt, dass dieses Konzerterlebnis zu einem wunderbaren wird.(A.E.)

Fotos: The xx