Rauchiges Gold & das Beste vom Blues – The Whiskey Foundation in der Muffathalle 

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The Whiskey FoundationAm 12. Januar war es nicht nur wettertechnisch Zeit für einen doppelten Scotch, auch auf musikalischer Ebene drehte sich an diesem Abend alles um das rauchige Getränk. The Whiskey Foundation präsentierten ihr neues Album „Blues And Bliss“ in der ausverkauften Münchner Muffathalle.

Gleich zwei Supports begleiteten die Band und waren, wie sollte es auch anders sein, ebenso von Kopf bis Fuß dem Blues verfallen.

Angehaucht kratzige Melodien trugen das sich gegenseitig anfeuernde Stimmduett von Matthew Matilda, einer mehr als vielversprechenden Newcomerband, während die Drums zwischen sich langsam auftürmender Spannung und Ekstase den Takt angaben.

Mit fulminanten Solos und einem regen Instrumentenwechsel übernahmen Organ Explosion. Der Titel war Programm des explosiven Trios, ein rasendes Set stand bevor. Drummer Manfred Mildenberger, der vom Aussehen her an Mike Jagger erinnerte, wechselte in Sekundenbruchteilen von Glocke zu Tamburin und wieder zurück zum Schlagzeug, während die Hammondorgel die Zeitmaschine Richtung 70er-Jahre-Retro-Jazz anschmiss.

 

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Puristisch, mit strengem Dutt und ganz in schwarz trat Frontsänger Murat Kaydirma auf die Bühne und ließ sich im Hintergrund eines Einspielers lautstark von seinen Fans feiern. Stilvoll griff er inmitten eines Lichtkegels zur Mundharmonika, die Party der Whiskey Foundation war eröffnet.

In tiefem Orange prägten sich derweil die Schatten der Band wie eine bewegte Gravur auf die Rückwand der Bühne, die an den rauen Putz einer Mauer erinnerte, rauchiges Gold eben, auf musikalischer, wie auf visueller Ebene.

„Do you want my love?“, schrie der ehemalige Straßenmusiker mit gereift brüchiger Stimme, während Julian Frohwein in die Tasten haute. Die Antwort waren, angemessen für ein Blues-Rock-Konzert, vor Begeisterung fliegende Becher. Dann ertönte das letzte Mundharmonika-Rasseln, die flackernden Lichter erloschen und fast hätte man bei so viel hochkarätigem Blues vergessen, dass man sich statt in den Südstaaten eigentlich mitten in München befindet.(P.P.)

Fotos The Whiskey Foundation