Mit „Right Here“ hinterließen Rudimental am 26. Januar die ersten Bässe im Münchner Publikum.
Das Kollektiv aus London ist bekannt für seine Features und hatte an diesem Abend sechs weitere Musiker um sich geschart und ihr Quartett so kurzerhand auf eine Zehn-Mann-Band erweitert. Die Wellenlänge auf der Bühne stimmte, ohne jegliche Koordinationsprobleme harmonierte die XXL-Band, deren Sound sich perfekt ausgesteuert in der Muffathalle verteilte.
Bunte Wellblechkaros mit Songzitaten zierten die Wände. Auch in Bezug auf die Bühnenoutfits ging es farbenfroh zu. Vom langen Leucht-Regenmantel über die blinkende Skibrille bis hin zur Federboa-Krone war alles vertreten.
Der dritte Song des Abends war gleichzeitig eine Premiere. Er stammte nämlich vom neuen Album „Toast To Our Differences“, das gerade mal seit einem Tag in der Öffentlichkeit kursierte.
Dramatisch war der Einstieg in „Human“. Im Schwarzlicht mutierte erst das Bühnenbild, dann die Klamotte der Musiker. Nach einem ausgiebigen Drum & Bass-Part kehrten sie begleitet von einem Trompetensolo ins normale Licht und dann zum Soul zurück.
Alle zehn Musiker strotzten von Anfang bis Ende vor Energie und guter Laune, die sich rasend übertrug. Von Reggae bis Dub spielten sie sich auch ohne ihre Feature-Größen mit Hüftschwung durch ihre Chartplatzierungen und ließen dabei keinen Funken Zweifel an ihren überragenden Livequalitäten. Rudimental boten eine Show, die sich durch Stimmung und Impro deutlich von den Konserven-Hits unterschied, was bei einer Band, die die Charts beherrscht wirklich keine Selbstverständlichkeit ist.
Mit „Feel The Love“ verabschiedete sich das Kollektiv nach einem bedingungslosen Set von der Bühne. Einen Song waren sie ihren Fans allerdings noch schuldig geblieben, aber es sollte selbstverständlich eine Zugabe folgen. Zwar ohne Macklemore aber deshalb nicht weniger impulsiv folgte „These Days“, eine Hymne an gute Erinnerungen, die den ein oder anderen ab jetzt mit Sicherheit an die Performance des Abends zurückdenken lässt.(P.P.)