Schon cool! – Yung Hurn im Backstage München

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Am 15. April wurden poetische Texte gegen gelallte Kurz-Slogans getauscht, Musikinstrumente räumten computerproduzierten Beats den Vorrang ein, statt mit Feuerzeugen waren die Fans mit Smartphones ausgestattet.

Klingt vorerst alles andere als nach einem guten Konzert, das an diesem Abend im Backstage stattfand. In Kombination mit entspannten Trap-Beats geht das Konzept der neuen Jugend-Welle mit Yung Hurn an der Spitze, die neben Musik, einem eigenen Klamotten-Style auch eine spezielle Verhaltensweise an sich meint, allerdings auf. So auch an diesem Abend.

Mit Wassermännern, die tun, was sie tun müssen und Liebe, die tiefer als ein Bienenstock geht, was man damit auch immer meinen mochte, hieß es Aufwärmen mit Jonny 5. Das Rapp-Kollektiv musste die Aufmerksamkeit des Publikums allerdings teilen, denn kein geringer als Yung Hurn feierte die Supportshow derweil auf der Brücke über den Köpfen seiner Fans.

„Macht mal den größten Kreis!“, forderte Jonny 5 die Menge gegen Ende auf und er musste nicht zweimal darum bitten, denn just in diesem Moment schlurfte Yung Hurn im Trust-Nobody-Hoodie auf die Bühne.

Die großen Maschinen haben es den Österreichern scheinbar angetan. So startete Yung Hurn auf der Überholspur mit Tschick und Blackberry in „Ferrari“. Snapchat & Co. sollten an diesem Abend generell nicht fehlen, der Rapper zog während seiner Show ein Handy nach dem anderen aus dem Publikum, fotografierte, filmte, knipste ein Erinnerungsselfie von der Bühne aus. Freunde, die für das ausverkaufte Konzert keine Karte mehr bekommen hatten, waren, dem Smartphone sei dank, praktisch live dabei.

Auch die Drogen kamen nicht zu kurz. Vom weißen Scheiß bis zu Freunden, die jetzt was verkaufen („ok cool!“) rappten und nickten sich Publikum und Band durch die Texte. Überhaupt kann Yung Hurn minutenlang auch nur „jaja“ oder „nein, nein“ singen und die Stimmung geht durch die Decke. Schon cool!(P.P.)