Sie sind zurück: 3 Doors Down rocken das Zenith in München

Es war längere Zeit still um die Rocker aus Escatawpa, Mississippi, doch 2016 sind sie mit ihrem fulminanten Album zurück in den Hallen und Plattenläden. “Us And The Night” ist ein Album, welches die 20-jährige Bandgeschichte auf mehrere Arten Revue passieren lässt und bereits heiß diskutiert wurde.

KOLO, die 2014 mit Chris Henderson (3 Doors Down) ihr Debütalbum produzierten, hatten als erste Supportband die Ehre und konnten das Zenith davon überzeugen, dass Rockmusik auf diverse Arten auf der Bühne gefragter ist denn je.

Auch Pop Evil, eine fünfköpfige Band aus Grand Rapids, Michigan, welche nach KOLO auftraten, rockten ein hartes Set herunte, waren sehr kommunikativ und animierten die Besucher das nicht ganz ausverkaufte Zeniths, ihre Smartphones nach oben zu halten, um den Balladen Stimmung zu verleihen. Früher waren es die Feuerzeuge…

Rockig können sie definitiv besser. Besonders war hier vor allem Hayley Cramer als Frau am Schlagzeug, welche seit diesem Jahr Dylan Allison ersetzt.

3 Doors Down sind in ihrer Geschichte durch Höhen und Tiefen gegangen. Erst dieses Jahr verstarb der langjährige Gitarrist Matt Roberts (1996-2012). Mit ihrem neuen Album sind die US-Rocker nun für sechs Shows in Deutschland und lassen die Herzen ihrer Fans höher schlagen.
An diesem Abend starteten sie ihre Show mit einiger Verspätung – kurz, bevor die Stimmung zu kippen drohte und nichtsdestotrotz unter jubelndem Applaus.

3 Doors Down hatten es nicht leicht in den vergangenen Jahren, wurden sie doch immer auch mit Nickelback gleichgesetzt, das für Rockband auch schnell den Todesstoß bedeuten kann. Das neue Album kam auch live sehr gut an, die Band wechselte alte Songs mit neuen ab. Etwas ungewöhnlich für ein Rockkonzert, war es zwischendurch merkwürdig still im Publikum. Die Band zeigte sich von ihrer besten Seite; will heißen, sie zogen ihr Programm strikt durch, rockten eher unaufgeregt und routiniert, als dass etwas Außergewöhnliches passieren sollte.

Hervorragend ausgestattet waren sie allerdings mit Blacktrons, denn nach beinahe jedem Song wurden diese ins Publikum geschmissen, wo sich dann drum geprügelt wurde. Je später der Abend wurde, desto energischer und leidenschaftlicher spielten 3 Doors Down, welche, wie beim Konzert deutlich wurde, zu Unrecht mit einschlägigen Bands verglichen werden.

Enttäuschend war allerdings, dass auch diese Band im Zenith schlecht abgemischt war – ein zu lautes Schlagzeug übertönte Bass und Gitarren.

Die etwas merkwürdige Stimmung generierte sich aus dem sehr ruhigen Publikum und den Routiniers auf der Bühne, die vor einer Leinwand spielten, welche die herbstliche Stimmung draußen farblich und motivisch perfekt widerspiegelte.

Ein gelungenes Konzert, welches jedoch eher mittelklassig als wirklich herausragend war.(A.E.)

Fotos 3 Doors Down

Fotos Pop Evil