Sie will das ganze emotionale Spektrum: Lotte mit Debütalbum „Querfeldein“

lotte_querfeldein_coverDie aus Ravensburg stammende Musikerin Lotte, eigentlich Charlotte Rezbach, spielt schon seit frühester Kindheit Gitarre, Klavier und Geige. Musik ist ihr Zufluchtsort und auch Zentrum ihres Lebens. Das merkt man bereits bei den ersten Klängen des Albums. Wenn man sich ältere YouTube-Videos der Künstlerin anschaut, wird einem warm ums Herz: Eine süße, eingängige, warme Stimme mit Gitarrensound – echt und unverfälscht. Diese Atmosphäre hat sie auf „Querfeldein“ transportiert und tatsächlich hat man das Gefühl, es gehe nicht immer geradeaus. Man merkt, wie jung die Sängerin noch ist, wie viel Potenzial hinter der Musik steckt, welche zuweilen an Silbermond erinnert, bei den instrumentalen Parts auch an die treibenden Indie-Sequenzen von Casper. „Es gibt keinen Grund zu zweifeln, schau, ich land‘ auf beiden Beinen / Ich schau nicht zurück du wenn du nichts hörst, geht’s mir gut“, heißt es in der Single „Auf beiden Beinen“. Man bekommt schnell den Eindruck, dass die 21-Jährige bereits ziemlich weise ist. Das Album zeugt von viel musikalischer Reife und somit verwundert es nicht, dass der Deutsch-Pop hier keine Langeweile, sondern ziemlich aufregende Melodien und Texte präsentiert. Im Gegensatz zu ihren Kollegen weiß Lotte genau, wie echte Emotionalität geht und versteckt sich nicht hinter leeren Phrasen.

 

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Songs wie „Wer wir geworden sind“ oder „Schönste Zeit der Welt“ stechen besonders hervor. Die Songs sind ruhig und gehen dennoch immens unter die Haut, stehen manchmal fast, doch die Melancholie kann einem fast den Atem nehmen. Im Gegensatz dazu ist der etwas spröde Refrain von „Du fehlst“ leider schwach und verblasst schnell in der Erinnerung. Nichtsdestotrotz merkt man Eines ganz deutlich: Sie hat gelernt. Bei Johannes Oerding, Max Giesinger, Philipp Poisel, Silbermond. Die Reminiszenzen sind nicht zu überhören und klingen dennoch echt, nach Lotte.

Dass ihr Debütalbum analog aufgenommen wurde, ist ein Zugeständnis an die Musik und es ist erfrischend zu sehen und hören, dass es mal wieder ein Album gibt, das nicht nach Charts und Castingshow klingt. Es kann also noch viel zu erwarten sein von der jungen Frau, die noch ganz am Anfang steht und bereits ein solch wundervolles Album geschaffen hat.(A.E.)