SILBERMOND – Große Gefühle und Partystimmung im Tollwood Zelt

silbermond 11.07.13München, 12.07.13.   Erst im Dezember füllten Silbermond die Olympiahalle und boten ein großartiges Konzerterlebnis. Nun  konnte man sie auch wieder am Tollwood Sommerfestival erleben, nachdem sie das letzte Mal vor zwei Jahren dort gespielt hatten. Das Konzert war ausverkauft und die Kartensuchenden vor dem Zelteingang waren bemüht, doch noch ein Ticket zu ergattern.In diesem Jahr war es zum Glück nicht ganz so warm wie beim letzten Konzert. Da schwitzten Publikum und Band bei gefühlten 60 Grad um die Wette. Selbst die Band erinnert sich an dieses Konzert.

Los ging es mit der Squadra Leone, einem eher schwachen Support. Weder textlich noch musikalisch konnten sie überzeugen. Sicher technisch gut gespielter Pop-Rock, aber viel mehr blieb auch nicht im Kopf hängen.

Kurz nach acht Uhr dann endlich Silbermond. „Unter der Oberfläche“ von ihrer aktuellen Scheibe „Himmel auf“ der Einstieg. Schon da war das Publikum kaum noch zu halten; die Besucher tanzten, Texte wurden mitgesungen, Handys zum Fotografieren gezückt – es war Party angesagt.

In gewohnter Weise konnte die Band von Anfang an überzeugen. Sowohl die drei Herren an den Instrumenten, wie auch Steff (Stefanie Kloß) bewiesen, dass sie im deutschen Musikgeschäft ganz vorn mitmischen.

Nach dem ersten Block gibt Stefanie Kloß zu, dass sie ehrlich überrascht ist von der tollen Stimmung im Zelt und dass für sie das Konzert schon jetzt dasjenige vom Dezember in der Olympiahalle um Längen toppt.

Das gut gemischte Publikum ist aber auch gar nicht so München typisch an diesem Abend. Da sind noch echte Fans am Start, die ihre Band verehren, die Texte mitsingen können und nicht nur gelangweilt mit den Füßen wippen.

Nach einem eindrucksvollen Gitarren-Solo von Thomas Stolle wurde es dann etwas ruhiger im Zelt. Nach  „Unendlich“ kündigte Stefanie einen Song an, welcher der Band ganz besonders wichtig ist. „Weiße Fahnen“, ein Song der von einem kleinen Jungen erzählt, der in einem Kriegsgebiet dieser Welt aufwachsen muss, hat etwas ganz „Besonderes“. Man merkt Stefanie Kloß an, dass sie unglaublich viel Emotionen in stimmlich hervorragender Qualität in diesen Song legt, ohne dass es überzogen wirkt. Auch ihre offensichtliche Betroffenheit am Schluss des Songs wirkt nicht unauthentisch, sondern eher grundehrlich. Selbst im Publikum ist deutlich zu erkennen, dass der Song sehr nachdenklich macht.

Weiter geht es mit lauteren, kraftvolleren Songs wie „Zeit für Optimisten“ oder „Himmel auf“ und „Ja“.

Ohne Zugaben kommt die Band natürlich nicht davon. Hier darf natürlich DER Song, den alle lieben, nicht fehlen. „Das Beste”, zwar auch wieder sehr ruhig und emotionsgeladen, ist immer wieder einer der Höhepunkte eines Silbemond-Konzerts.

Mit „Krieger des Lichts“ wird ein glückliches und zufriedenes Publikum in die laue Sommernacht entlassen.

Uns bleibt nur zu sagen, dass Silbermond eine der wenigen deutschen Bands ist, die live nicht nur mit Pyro- und Lichttechnik, sondern vor allem mit musikalischem Können und ehrlichen Gefühlen das Publikum beeindrucken.(J.K.)

Fotos Silbermond