So scharf wie eh und je – Red Hot Chili Peppers in der Olympiahalle

Nachdem The Cure und The Kills die Messlatte in den vergangenen zwei Wochen mit ihren Rockauftritten wahrlich hochgelegt hatten, folgte am 1. November mit dem Konzert der Red Hot Chili Peppers in München der dritte Streich und der war mehr als scharf.

Wer so viele Hits hat, braucht nicht sparen. So erklangen die ersten Töne und entwickelte sich aus einem Jam zu „Can´t Stop“. Die Lichter fielen und für die Fans gab es kein Halten mehr. Der erste Song wurde zum Motto des Abends, denn nichts konnte die Red Hot Chili Peppers stoppen. Mit einer unglaublichen Bühnenpräsenz spielten sich die Kalifornier von „Californication“ über „Dark Necessities“ und „Under The Bridge“ in unsterbliche Höhen. Dass die Plätze in den Rängen eigentlich zum Sitzen gedacht waren, daran verschwendete an diesem Abend keiner einen Gedanken.

Nicht nur musikalisch brachte dieser Auftritt Spitzenleistungen. Hunderte beleuchtete Zylinder, die wie von Geisterhand durch die Lüfte rauschten, verwandelten die Olympiahalle von einer wehenden Amerikaflagge in einen Wellenteppich, bildeten pünktlich zur Jamsession von Josh Klinghoffer und Michael Balzary ein rotes Dach über der Bühne, drehten sich als Schraube dem Publikum entgegen oder schossen als Farbexplosion durch die aufgeheizte Atmosphäre.

Fulminant und so heiß wie eh und je rockten die Red Hot Chili Peppers die Bühne und zelebrierten mit einem vollständig hypnotisierten Publikum nicht nur den Geburtstag von Anthony Kiedis, sondern 33 Jahre Vollblutmusik. Die Schärfe kann den virtuosen Rockikonen in diesem Leben wohl keiner mehr nehmen.(P.P.)

 

foto: steve keros – warner music