Spitzen Line-Up und Sonnentänze – Theatron Pfingstfestival im Olympiapark München

Die Eisheiligen hatten am Pfingstwochenende wirklich kein Erbarmen mit den Open-Air-Fans. Doch das Theatron trotzte Wind und Wetter und, wie vorhergesagt, toppte ein Act den nächsten. Das war auch den treuen Theatron-Gängern bewusst, so dass die Tribüne auch in den eisigsten Stunden nicht leer blieb. Dann galt es, gemeinsam die Sonne heraufzubeschwören. Das war dieses Jahr zu Freuden der Tänzer wieder problemlos möglich, da zwei Treppen die Tanzfläche vor der Bühne wieder begehbar machten, fest, im Boden verankerte Gitter die Erhöhung sicherten und damit das Tanzverbot aufgehoben werden konnte. Und hier und da ließ sich Petrus dann doch noch ein paar Sonnenstrahlen entlocken.

Neben einer kurzen sonnigen Eröffnung durch Zoo Ecape, leider regnete es ab der zweiten Band ununterbrochen, hatte der Pfingstsamstag musikalisch gesehen so einiges zu bieten, denn wenn man so viele Asse im Ärmel hat, kann man auch schon am ersten Tag ordentlich auftrumpfen. Le Very begeisterten mit einer geballten Portion Frauenpower, Fans der elektronischen Klänge kamen dank des Techno-Trios Elektro Guzzi auf ihre Kosten und XIXA sorgten mit ihrem Tarantino-Pop für eine gehörige Portion Rock´n´Roll. So hatten die verschiedenen Acts, die sich wie jedes Jahr aus aller Welt gemeinsam zum Pflichttermin auf der Seebühne im Olympiapark zusammengefunden hatten, für jeden Geschmack etwas zu bieten.

Multikulti war auch am Sonntag wieder ein großes Thema. Das Theatron hatte zu einer musikalischen Reise von regionalem Ska von Minor Movement über Alternative-Post-Punk von Liines aus Manchester bis nach Syrien eingeladen. Aufgrund einer ungeplanten Abschiebung musste die syrische Flüchtlingsband Khebez Dawle jedoch in letzter Minute ersetzt werden. So bekam das riesige, regenbogenfarbene „One world, one family“-Plakat am Bühnengraben in diesem Moment eine noch viel stärkere Bedeutung. Abgerundet wurde der Abend mit feinstem Elektropop von Lùisa und Pollyester.

Mit E-Pop wurde dann auch der dritte und letzte Tag des Festivals eingeleitet. Am Pfingstmontag belohnten Nalan381 das tapfere Publikum nach der musikalischen Weltreise noch mit einer Zeitreise zwischen 90ern und Futurismus. Kero Kero Bonito ermöglichte mit ihrem pinken Flamingo-Sound einen kurzen Abstecher nach Japan und Taiga Trece brachte mit ihrem Deutsch-Spanischem Hip-Hop die Gemüter in Wallung, sorgte für warme Füße und Sommervibes.

Politisch, weltoffen und mit dem vielleicht stärksten Line-Up in der Geschichte des Theatron vereinte das Pfingstfestival 2016 Motto getreu Bands und Publikum aus aller Welt zu einer kleinen Familie und sorgte für 3 Tage musikalische Sonne.(P.P.)

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