Tempelhof Sounds veröffentlicht Nachhaltigkeitskonzept

Festival ist Teil eines deutschlandweit einzigartigen Feldversuchs zu Recyclingdüngern

Tempelhof Sounds
Foto: Claudius Pflug

Die Veranstalter des Tempelhof Sounds haben ein Nachhaltigkeitskonzept veröffentlicht und darin festgelegt, wie sie das neue Musikfestival in Berlin möglichst umwelt- und menschenfreundlich ausrichten werden. Durch eine Kooperation mit dem Unternehmen „Finizio“, das unter anderem eine deutschlandweit einzigartige Pilotanlage zur Verwertung von Inhalten aus Trockentoiletten zu hochwertigen Recyclingdüngern betreibt, leisten die Festivalgäste selbst einen wichtigen Beitrag.

Mit der „Humussphäre“ werden nämlich unter anderem 100 komfortable und zukunftsweisende Trockentoiletten auf dem Tempelhofer Flughafengelände stehen. Das Besondere: Die Hinterlassenschaften, die sonst aufwendig und unter hohem Energie- und Wasserverbrauch entsorgt werden müssten, werden am Ende eines Hygienisierungsprozesses zu fruchtbarer Erde. Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts wird die Qualität dieses Recyclingdüngers in Labor- und Feldversuchen geprüft und könnte in Zukunft viele Probleme der konventionellen Landwirtschaft lösen. Auch ihr An- und Abtransport spart Ressourcen: Mithilfe eines Falt- und Stapelsystems können auf acht Quadratmetern Ladefläche 40 Trockentoiletten transportiert werden. Mit einem klassischen Sattelzug werden so bis zu 200 Toiletten angeliefert und der Treibstoffverbrauch reduziert sich so pro Kabine auf 0,175 Liter Diesel auf 100 km.

Die Trockentoiletten sind Teil der festivaleigenen Sustainability Roadmap, die auf der Website des Tempelhof Sounds vollständig eingesehen werden kann und in Zusammenarbeit mit Fine Stammnitz (Gründerin & Leiterin Green Touring Network) entstanden ist. Die Roadmap regelt auch die Stromversorgung, die einen großen Teil zur Emissionsreduzierung von Großveranstaltungen leisten kann. Das Tempelhofer Flughafengelände wird ausschließlich mit Ökostrom betrieben, weshalb die Veranstalter einen Großteil der Festivalinfrastruktur über Feststrom versorgen werden. Wo das nicht machbar ist, arbeiten sie an alternativen Lösungen.

Das Abfall-Management ist ein weiterer Fokus ihrer Bemühungen und bezieht sich konkret auf die Trennung und das Recycling des anfallenden Mülls von Gästen, Partnern und Dienstleistern vor, auf und hinter den Bühnen. Dafür regelt ein detailliertes Abfallkonzept sowohl den Umgang mit Abfällen vor Ort als auch die Dokumentation und die Entsorgungswege. Neben weiteren Maßnahmen für Anreise oder Gastronomie ist es dem Festivalteam zudem ein Anliegen, dem sozialen Aspekt der Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen. Aus diesem Grund arbeitet das Festival mit Partnern wie „Initiative Barrierefrei Feiern“ zusammen und hat ein eigenes Awareness-und-Safety-Konzept, das so vielen Menschen wie möglich eine unbeschwerte Zeit ermöglichen soll. Diversität gilt auch für die drei Bühnen, auf denen zur Festivalpremiere vom 10. bis 12. Juni ein für deutsche Major-Festivals überdurchschnittlich hoher Anteil an weiblichen Artists zu hören sein wird.

Um einen Überblick über die Effizienz und Erfolge aller Maßnahmen zu bekommen, wird im Anschluss an die Veranstaltung ein Reporting zu Erfolgen und Erkenntnissen erstellt.

www.tempelhofsounds.berlin