Von Post-Punk Rausch und Alltagskater – Isolation Berlin im Münchner Strom

isolationberlinAm 14. März berauschten Isolation Berlin das ausverkaufte Strom im München. Da tobten Post-Punk-Wellen und Strobo-Stürme.

„Wir sind auf Draht, ständig unter Strom“, schrammte Sänger Tobias Bamborschke im Titeltrack des Albums „Electronic Babies“ und gab in Rio Reiser Manier der Rastlosigkeit einer ganzen Generation eine Stimme.

Für„Rosaorange“ tauchten die Scheinwerfer die Konzerthalle in kräftige Sonnenuntergangsfarben und mit „Annabelle“ folgte das schönste Liebeslied, das der deutsche Post-Punk gerade zu bieten hat.

In „Ich Wünschte, Ich Könnte“ kulminierte die Virtuosität des Quartetts. Fast lautlos wie Regentropfen perlten die ersten Töne, knisterten wie Holzbriketts in der Glut, bis unnachgiebige Drums zum Punk-Ausbruch führten.

In „Verliebt In Dieses Lied“ drehten Isolation Berlin die Zeit zurück zu ewigen MTV Sessions, zur ersten Sommerliebe und vertonten eben dieses Gefühl, in der man das Leben auf einmal inhalieren möchte. Definitiv ein Highlight des Abends.

Und dann neigte sich der Sommer im Strom langsam dem Ende zu. Die Farben verblassten  und Isolation Berlin führten mit „Alles Grau“ zurück in die staubige Alltagstristesse.

Für den letzten Song nahm die Post-Punk-Band dann nochmal Fahrt auf, schraubte sich in schier endlosen Wiederholungsschleifen immer tiefer in den Boden und ließ das Publikum ein letztes Mal „in der Isolation Berlin versinken“.

Und am Ende war es ein bisschen wie ein Kater nach einem gelungenen Rausch.(P.P.)