We coud have had it so much better: Franz Ferdinand in der TonHalle München

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Franz FerdinandRestrospektiv lesen sich die Albumtitel im Kontext des Konzerts am Montagabend wie eine zynische Persiflage auf sich selbst.

Vor 13 Jahren gab es dieses Album, das die Indie-Rock-Welt auf den Kopf stellte: Mit „You Could Have It So Much Better“ schrieben die Briten ein Stück Geschichte. Auf keiner Party durfte „Do You Want To“ fehlen, der Song lief rauf und runter. Auch jetzt kann man ihn noch im Schlaf auswendig.

Was damals gefeiert wurde, erfährt bei diesem Konzert lediglich einen müden Abklatsch dessen, was es einmal war.

Es ist zu laut, zu schrill, zu gewollt bunt und einfach nicht mehr das, was es einst war.
Rückkopplungen beim Mirko, übersteuerte Bässe und das teilweise vergebliche Warten auf die alten Songs. Mit „Always Ascending“ beginnt der Abend, doch auch das gleicht dem puren Hohn, wenn man die letzten Jahre der Band genauer betrachtet. Drei Akkorde wechseln sich mit der immer gleich scheinenden Melodie ab, da bringt auch das Herumhüpfen auf der Bühne nur wenig und wirkt eher traurig.

So folgen „Darts“, „Matinee“ und „Paper Cages“, plätschern dahin und werden mit mittelmäßigem Applaus belohnt.

Den ganzen Abend über wird nicht deutlich, welchen roten Faden die Musiker eigentlich verfolgen wollen. Ist es ein Anknüpfen an alte Erfolge oder das Emporklettern auf der Karriereleiter, deren Zenit eigentlich überschritten ist?

Auch das Publikum gesteht sich ein, dass vor fast 15 Jahren einfach alles anders war. Damals passten Franz Ferdinand in die Zeit von High School-Rock, Garagenpunk und einem nochmaligen Aufbegehren gegen Altbewährtes. Heute ist es eher ermüdend denn wirklich berauschend.

Schade eigentlich. Doch manchmal sollte man vielleicht gehen, wenn es am schönsten ist.(A.E.)

Fotos Franz Ferdinand