Mit einer musikalischen Einstimmung durch Beyond The Black und von der vermutlich stilechtesten Art an Konzertgängern neugierig gemacht, wurde auch jedem Nicht-Kenner beim Betreten des Zenith sofort klar, um welche Musikrichtung es sich bei Within Temptation handeln muss.
Im stilistisch perfekt dazu passenden rough chic-Ambiente des Zenith feierten also am Montagabend die eingefleischten Fans der 1996 gegründeten Symphonic-Metal-Band aus den Niederlanden zur Musik ihrer Idole ab. Die unglaubliche Leidenschaft und Hingabe war beinahe zum Greifen und allein schon das Beobachten machte großen Spaß. Selten sieht man ein homogeneres Publikum, das sich seiner Musik so sehr hingibt.
Dass die international vielfach für bekannte Preise nominierte und auch ausgezeichnete Band zu den bekanntesten der Niederlande gehört, machte sich dann auch in Deutschland bemerkbar. Die teilweise eigens angereisten Fans erlebten ihren großen Abend mit perfekt abgestimmtem Sound, einem aufwendigen Bühnenbild sowie großartigen Effekten und einer faszinierenden Lightshow. Enthusiasmus und Begeisterung erfüllten das Zenith zum Klang der engelsgleichen Stimme der Sängerin Sharon Janny den Adel, die in Zeiten des AutoTune ein echtes Ausnahmetalent des Gesangs darstellt.
Für Außenstehende wohl nur schwer in Worte zu fassen, erschien die unsichtbare Verbindung zwischen Publikum und Band. Das Gefühl, dass hier für die und nicht einfach vor den Zuschauern gespielt wird, begleitete das gesamte Konzert. Wie der Sängerin und ihrer Gesangskunst, gelang es auch der Band, alle Höhen und Tiefen zu durchdringen: von unterirdisch düster, erdenhaft schön bis sphärisch geheimnisvoll, nahmen sie den Zuschauer mit auf eine Reise voller einzigartiger Titel. Auch dabei reichte die abwechslungsreiche Bandbreite von hart, heavy und dunkel bis gefühlvoll und balladenhaft.
Im Großen und Ganzen war es ein faszinierender Abend, der die Hoffnung auf echte Leidenschaft zurückzugeben vermochte: auf solche Events gehen echte Anhänger mit Herzblut, die sich nicht einfach nur mit einem Post in den Sozialen Medien darstellen wollen, sondern mehr fühlen und Teil von etwas Großem sein wollen – wofür sie hier die beste Möglichkeit hatten und genutzt haben.(S.N.)