Wolf Alice rocken das Ampere München

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Wolf AliceSchon zur Vorband Papst, die zuweilen ein bisschen wie Nirvana klingen, stehen sich die Gäste beinahe auf den Füßen. Kein Wunder, ist das Ampere auch restlos ausverkauft. Vor dem Muffatwerk stehen die Unglücklichen, die noch verzweifelt nach Tickets fragen.

Die Band um Sängerin Ellie Roswell ist mit dem zweiten Album “Visions Of A Life” zurück und auf Tour. Gerne erinnert man sich an den Vorgänger “My Love Is Cool” und ist somit umso gespannter, wie die neuen Songs live klingen.

Das Publikum wird nicht enttäuscht, als Wolf Alice die Bühne stürmen und ihre Fans sofort mit “Heavenward” in ihren Bann ziehen. Mit unheimlicher Energie sind ihre Songs elektrisierend und treibend. Mit eingehenden Melodien und raffinierten Beats schaffen sie eine Atmosphäre, die irgendwo zwischen Wohnzimmer und größerer Bühne liegt. Trotz der wirklich schönen Songs wirkt Roswell etwas unmotiviert und leicht verschlafen. Wirkliches Highlight ist der Drummer, welcher mit Präzision doch noch ziemlich viel Schwung in die Sache bringt. Wenn man die Augen schließt, hat man das Gefühl, einer Sängerin zu lauschen, die wild über die Bühne springt, doch diese Illusion trügt. Stocksteif steht sie da und haut die fetzigsten Songs raus.

Nach einer Weile fällt jedoch die Monotonie und auch die enorme Lautstärke unangenehm auf. Ist die Zeit der pseudo-wütenden Songs nicht vorbei? Erledigten doch diesen Job schon längst ganz andere Bands einer ganz anderen Größenordnung. Die melancholisch angehauchten Parts erinnern an eine wilde Mixtur aus Placebo und Muse. Nur dass Wolf Alice halt nicht Placebo oder Muse sind.

Nichtsdestotrotz grooven sie sich ein, begeistern ihr Publikum und feiern ihre eigene kleine Party.(A.E.)

Fotos Wolf Alice