Zwischen die Zeilen gehört: Passenger am Sonntag im Zenith München

Vor zwei Jahren stand Mike Rosenberg aka Passenger noch als Supportact von Ed Sheeran auf der Bühne des Zeniths. Am Sonntagabend füllte er die Halle alleine. Ein Konzert, das keine Emotionen ausließ und bei dem klar wurde, dass die Musik oft das ausmacht, was zwischen zwei Noten passiert.

Eine hervorragend ins Programm passende Vorband für diese Tour hat Passenger mit The Once gefunden, die mit Folk, Indie und Pop stimmungsvoll anfingen, bis er selbst, beinahe schüchtern, die Bühne betrat. Das, was folgte, ist beinahe zu kostbar, um es mit Worten zu beschreiben.

Die einen lieben ihn, die anderen finden ihn zuweilen anstrengend, doch was auch immer die Meinung zu dem britischen Sänger, der jahrelang auf der Straße musiziert hat, ist, wird nebensächlich. Er begeistert mit Sensibilität seine Fans, findet die Waage zwischen kleinen Anekdoten und mitreißenden Geschichten.

Bei seinem Cover von “Sound of Silence” ist es das erste Mal still in der Halle. Das Publikum lauscht gebannt und wird im Verlauf des Songs mitgerissen. Hier paaren sich Intensivität, Musikalität und echte Emotionen mit der Gabe, begeistern zu können. Mit dem Erfolgshit “Let Her Go” kann er auch 2014 noch punkten und so zeigen sich die Besucher textsicher.

Viel Gänsehaut, atemstockende Momente und das Gefühl, von der Musik in eine lange Umarmung gezogen zu werden mischen sich hier zu etwas, das dem allseits bekannten Kloß im Hals wohl sehr nahe kommt. Mit “Holes” beendet er das Konzert, nicht ohne “Whispers” gespielt zu haben. Beinahe demütig bedankt er sich bei seinen Fans und es wird wieder einmal deutlich, dass hier jemand auf der Bühne steht, der die Musik so sehr lebt und liebt, dass es beinahe wehtut.

“Only know you love her when you let her go”, so eine Zeile des Songs “Let Her Go”. Und auch das Publikum musste ihn letztendlich gehen lassen – mit einem lachenden und einem weinenden Auge.(A.K.)

Fotos Passenger