Alles – Fortuna Ehrenfeld im Münchner Ampere

Fortuna Ehrenfeld
Foto: Paulina Plazer

Fortuna Ehrenfeld ist irgendwie alles. Punk und Pop. Disco und New Wave. Rock und Psychedelik. Poetisch und Vulgär. So könnte man auch über deren Konzert am 19. Oktober im Münchner Ampere Romane schreiben und hätte immer noch nichts auf den Punkt gebracht. But let‘s try.

Mit ruhigen Tönen eröffnete Melli Zech das ausverkaufte Konzert. Á la Philipp Poisel sang die junge Singer-/ Songwriterin vom Aufbrechen und vom Ausbrechen, vom Fliegen und von Schokobons. Wir sind gespannt, was diese starke Stimme in Zukunft noch so vor hat.

Und dann ging alles ganz schnell. Pyjama an, Konfetti-Bombe gezündet und der wilde Genre-Ritt des Kölner Trios nahm seinen Lauf.

In ungewohnter Besetzung spielten sich Fortuna Ehrenfeld durch ihre Songs. Tatsächlich hatten sie für die Tour einen Drummer aus Amerika importiert, da Jannis Bentler die Geburt seines Sohnes in die Quere gekommen war. Obwohl den eingefleischten Fans das neue Gesicht hinter den Drums sicherlich sofort ins Auge gestochen war, war jegliche Skepsis unbegründet, die neue Band-Konstellation war mehr als eingespielt.

Fortuna Ehrenfeld können Stilwechsel und Umbrüche, unteranderem den Übergang von Selbstironie zu Ernst in Sekunden. Mit einer Schweigeminute gedachten Band und Publikum gegen Ende der Show allen, „die gerade entweder um ihr Leben rennen oder um ihr Leben kämpfen“ und fanden wenig später wieder zur Party zurück.

Nach einem angetäuschten Ende folgten zwei Solo-Songs von Martin Bechler, bevor sich Fortuna Ehrenfeld dann nochmal vereinten, bis auch die letzte Sekunde ihrer Stagetime verstrichen war. Die Kölner können nicht nur irgendwie alles, sie geben eben auch alles.(P.P.)