AURORA – ihr Name und ihr Wesen verzaubern gleichermaßen. Doch der erste Eindruck mag täuschen: Hinter diesem zierlichen, ganz sonderbaren und einzigartigen Nordlicht steckt eine gehörige Portion Power und Talent.
„Infections Of A Different Kind – Step 1“ ist in vielerlei Hinsicht ein Statement. Ein Statement, dass AURORA zurück ist, aber auch die Verkündung ihres Aufstiegs in die oberste Liga. Es gibt keine Geheimnisse, hinter jeder Aussage steckt eine Bedeutung. Es ist ein Paukenschlag, ein Aktionsaufruf, eine Platte, die vor Selbstbewusstsein, bunten Facetten und tiefer Hingabe nur so strotzt.
„Im Vergleich zum ersten Album habe ich eine schärfere Selbstwahrnehmung und ein tieferes Verständnis für das, was ich sagen möchte. Alles ist jetzt noch mehr im Einklang mit meiner Seele und dem, was ich bin“, erklärt die in Bergen lebende Künstlerin. „IOADK-S1 handelt von den vielen Aspekten unseres Daseins als Menschen. Es erzählt davon, wie wir leiden, wie wir lieben und davon, wie wunderschön und zugleich furchtbar wir sind.“
Aufgenommen in einem märchenhaften Studio, genau genommen einem Chateau – mitten im Nirgendwo, irgendwo im Süden Frankreichs – behandeln ihre neuen Songs alles vom Persönlichen bis hin zum Politischen und lassen mit Themen wie Trennung, dem Tod, Feminismus und Umweltschutz nichts aus. Es gibt Songs, die Trost spenden und auch Songs, die Fragen aufwerfen. „Die Welt ist ziemlich chaotisch geworden,“ sagt AURORA über die schwebende Ungewissheit, die auch klanglich reflektiert wird, aber das muss nicht unbedingt etwas Schlimmes heißen. „Ich glaube das tut uns ganz gut. Es ist gut, auch mal eine Kostprobe vom Chaos zu bekommen, umso mehr wissen wir zu schätzen, wenn es gut läuft.“
Obwohl „Infections Of A Different Kind – Step 1” vom britischen Duo MyRiot [London Grammar, Rae Morris] und dem aufsteigenden norwegischen Talent Askjell co-produziert wurde, hat AURORA darauf bestanden, sich auch selbst zu großen Teilen in die Produktion mit einzubringen. „Es ist unheimlich wichtig für mich, dass die Musik am Ende wirklich mich widerspiegelt“, erklärt sie. „Ich bin die einzige, die mich wirklich kennt, mein tiefstes Inneres, und ich kann nun mal am besten ich sein!“ In einer Welt, in der Künstlerinnen immer wieder eingeredet wird, mit männlichen Produzenten zu arbeiten, setzt das ein wichtiges Zeichen.
Unterstützt wird ihr einzigartiger, wahrhaft verzaubernder Sound von dem Trondheim Symphony Orchestra, der Florence and the Machine-Harfenistin Ruth Potter, einem Cello-Quartett und einem 32-köpfigen Schwulenchor aus Oslo. „Sie sind spektakulär“, schwärmt sie über die Gesangsgruppe, die auf Churchyard zu hören ist. „Sie haben eine wahnsinnige Energie, so lebendig, ungezogen und fröhlich. Ich liebe sie einfach.“ AURORA legt einen Balanceakt zwischen Leichtigkeit und Schwere hin. „Jeder Song hat andere Bedürfnisse und jede Zeile erfordert eine andere Emotion. Manchmal passt eine unschöne Gesangsinterpretation einfach besser zur Emotion, es kann also auch mal hässlich, rau und dreckig werden, das ist auf diesem Album noch mehr herauszuhören.“
Sentimental und fragil, aber auch stark und widerstandsfähig, so möchte AURORA den Menschen vermitteln, „dass sie alles erreichen können. Ich fühle mich wie eine Kämpferin oder eine Jägerin – wie jemand, der alles machen kann.“
Mit unfassbaren 200+ Millionen Streams und mehr als 500.000 verkauften Tonträgern und Downloads für ihr 2016 erschienenes Debütalbum „All My Demons Greeting Me As A Friend“, ist es schwer zu glauben, dass die dynamische Sängerin/Songwriterin aus Norwegen erst 21 Jahre alt ist, doch genau jetzt ist AURORA bereit, noch viel mehr in Bewegung zu setzen als je zuvor!
„Ich fühle mich wie eine Art Sprachrohr und das ist ein wirklich schönes Gefühl, denn ich bin nicht ich, ich bin niemand bestimmtes – Ich bin einfach nur eine Stimme und das ist etwas ganz Wunderbares!“