Bairisch mal ganz anders: Lustig, gefühlvoll und wunderschön – Claudia Koreck mit neuem Album „Honu Lani“ auf Tour und am Mittwoch im Freiheiz München

München, 08.03.13.   Kein besonderes Outfit, nichts Überschminktes oder Unnatürliches. Sondern einfach die Musikerin und Sängerin Claudia Koreck, die mit ihrer Band auftritt, als wäre es das Gewöhnlichste der Welt. Und wie sie auftritt.

Mit einem Strahlen, einem ernst gemeinten Lächeln und einer Herzlichkeit, die berührt. Von Anfang an. Die Kommunikation zum leider sehr steifen und langweiligen Publikum läuft vom ersten Moment an reibungslos, Claudia weiß gekonnt, Anekdoten und Witze zu erzählen, die Lacher sind auf ihrer Seite. Als sie das „Liadl“ anstimmt, ist man zunächst vielleicht etwas überrascht. Denn die doch eigentlich sehr witzige und flapsige Sängerin weiß Gefühle durch die Musik auszudrücken. Sanft, melancholisch, ungekünstelt und bemerkenswert einfühlsam singt sie ihre bairischen Zeilen, die man eher bei traditioneller Musik vermuten würde. Doch hier passen sie umwerfend gut, drücken das aus, was Claudia ihren Zuhörern sagen will.

In ihren Texten verarbeitet sie Erfahrungen, Geschichten, wahre Begebenheiten – einfach das Leben. Sie singt für ihre Freundin („Bunter Vogel“), für ihren Sohn („Kloaner Mo“) und wenn sie vom „Fliang“ („Fliegen“) singt, fängt man an zu träumen, wünscht sich ebenfalls ganz weit weg und möchte fliegen.

Ganz besonders schön: In „KloanerMo“, das Lied für ihren Sohn, hat ihr Sohn das Mundharmonika-Solo eingespielt. Durch Zufall nahm Claudia dieses mit dem Handy auf und so konnte es mit auf’s Album. An diesem Abend hat sie es  selbst gespielt („Ich kann den Timmy nicht mit auf die Bühne holen. Wir sind ja nicht die Kelly Family“) und erntete von ihrem Sohn selbst, der ebenfalls anwesend war, den wohl größten Beifall. „Bravo“ rief dieser und erntete Gelächter und ein „Wie niedlich“ von allen Seiten.

Dass sie sich musikalisch immer weiter bewegt, bewies Claudia Koreck mit ihren Liedern und vor allem auch der Instrumentierung. Da wurde beispielsweise ein Instrumentenkasten an den Verstärker angeschlossen und als Trommel benutzt.

Ihre Texte sind intelligent, witzig, zeitlos und treffen demnach genau den Zeitgeist. Auch, wenn das Album „Honu Lani“ sich eher nach Sommer anhört, war das Publikum im ausverkauften Freiheiz begeistert – so begeistert, wie es sich für Münchner Publikum eben gehört, was ein wenig schade war, denn die Musik verdient definitiv mehr Jubel, Applaus und mehr „Zugabe!“ – Rufe.

Eine tolle Nachricht gab es für Claudia Koreck und ihre Band auch noch zu verkünden: Erst kürzlich gründete sie zusammen mit Bandkollege Gunnar Graewert ihre eigene Plattenfirma „Honu Lani“. Mit dem Lied „Mensch sein“, welches sie ihrer vorherigen Plattenfirma widmen, zeigen die Musikerin und ihre Band deutlich, dass sie sich von dem „Höher, schneller, weiter“-Wettbewerb in der Musikszene abgrenzen wollen und ihre ganz eigenen Wege gehen.

Wir wünschen dabei viel Erfolg, alles Gute und warten gespannt auf die nächsten Projekte.(A.E.)

Vor ihrem Konzert sprachen wir mit Claudia Koreck über bairische Texte, die Entstehung ihres Albums und Musikwettbewerbe. Das Interview gibts in Kürze.

Fotos Claudia Koreck