Es gibt Musik, die ist live gut. Dann gibt es Musik, die live sehr gut ist. Und dann gibt es den Postrock von God Is An Astronaut, die endlich ihr Konzert aus 2020 in der Backstage-Halle nachholen konnten.
Der Abend fing sehr stark mit Barrens aus Schweden an, die ihre halbe Stunde als Support mehr als nur genutzt haben. Ihr Sound ist wuchtig, voluminös und zugleich durchzogen von feinen Synthieklängen. Ein Klangbild, das diesen Abend hervorragend vorbereitet hat.
Nach einer schnellen Umbaupause, ohne Verzögerung und unter lautem Jubel kamen danach God Is An Astronaut auf die Bühne, deren Konzert die Maßstäbe des Postrocks nach oben gesetzt hat.
Zwar muss man hier definitiv anmerken, dass der Bass an der einen oder anderen Stelle zu laut war, doch tat dies dem Gesamterlebnis keinen Abbruch.
Die Iren verstehen es, Emotionen zu transportieren und ihre Musik auf der Bühne leben.
Mit ihrem zehnten Album „Ghost Tapes #10“ sind sie sich zugleich treu geblieben, aber punktuell etwas dynamischer als gewohnt. Das merkte man auch beim Konzert, an dem sie gekonnt Neues mit Altbekanntem abwechselten.
In Songpausen wurde nicht unnötig geredet, der Abend gehörte ganz der Musik. Mit Fingerspitzengefühl wechselten sich die leisen Momente mit großer Melancholie ab.
Postrock-Fans und jene, die es noch werden wollen, kamen hier auf ihre Kosten. Ein echtes, schnörkelloses und musikalisch beeindruckendes Konzert, das noch länger im Gedächtnis bleiben wird.(A.E.)