Nach oben alles offen – Editors im Dampfdom

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Foto: Paulina Platzer

Fans der Editors versammelten sich am 23. Oktober in München an einem ungewöhnlichen Ort. In der Motorworld sollte das Konzert der britischen Indie-Rock-Band stattfinden. Und tatsächlich, hatte man sich den Weg zwischen schnellen Autos durch die erste Etage der Ausstellung gebahnt, traf man im oberen Stock auf eine Konzerthalle.

Szenenwechsel: Unnachgiebig tickerte das blaue Lauflicht entlang der Nebelschwaden. E-Gitarren-Flirren. Darüber legte sich verheißungsvoll die Stimme von Frontmann Tom Smith. Mit jedem Schlag der Drums nahm das Zusammenspiel des Sextetts Fahrt auf, Strobo-Blender verstärkten den Beat. Jubeln im Blitzlichtgewitter zu “In This Light And On This Evening”.

Foto: Paulina Platzer

Der charismatische Rockstar mit der Ausnahmestimme ließ seinen körperlichen Impulsen freien Lauf und verausgabte sich auf allen Ebenen. Zu den Highlights des Konzerts zählten „Strawberry Lemonade“ und „Karma Climb“ aus dem aktuellen Editors-Album „EBM“. Das Klang-Experiment funktioniert live sogar noch viel besser als in der Konserve. Schade nur, dass sich der Sound vor allem im hinteren Teil des Dampfdoms in einer verwaschenen Mischung verlor.

Die Editors kamen an diesem Abend praktisch ohne Worte aus. Der dichte Songreigen, untermalt von Strobofluten und Lichteffekten, ließ wenig Zeit zum Durchatmen. Doch wer verschwendet bei so einem Auftritt schon einen Gedanken ans Durchatmen.

Mit ihrer Show sprengten die Editors an diesem Abend die Dimensionen des Dampfdoms. Die Rockstars gehören eben ins Stadion oder zur Primetime auf die Open Air Bühne eines großen Festivals.(P.P.)