Rock-Pop aus Schweden erreicht Deutschland und findet großen Anklang: Urban Cone am 09.04.2013 im Ampere München

urban cone 09.04.13München, 10.04.13.   Und da waren sie wieder, die Hipster dieser Zeit. Die Generation „Maybe“, wie sie in der letzten Zeit von den Medien vermehrt genannt wird. Die, die gebildet sind, aber mit ihrer Bildung noch nichts anzufangen wissen, da die Möglichkeiten immens und die Wünsche groß sind. Hipster zu sein heißt, sich abgrenzen zu wollen vom Mainstream, möglichst individuell sein, anders sein und damit doch den Geist der Zeit zu treffen, der sich noch nicht gefestigt zu haben scheint.

So viel zur aktuellen Situation, in welcher der Jutebeutel und der Undercut die wichtigsten Accessoires sind. Der Musikgeschmack muss jedoch (noch) nicht darunter leiden, wie Urban Cone und ihr Support Yast am Dienstagabend im Ampere München unter Beweis stellten.

Anfängliche Soundprobleme konnten leider nicht ganz über den Eindruck hinwegtäuschen, dass Yast noch am Anfang stehen und sich in ihrer Musik noch finden müssen.

Ganz anders dann Urban Cone, die im letzten Jahr in ihrer Heimat Schweden für Furore gesorgt haben. Mit ihrer Mischung aus Elektro und Indiepop eroberten sie eine doch nicht kleine Fangemeinde in Deutschland und konnten sich hierzulande profilieren. Nicht jedem gefällt ihre Musik, aber darum geht es ja auch gar nicht. Sphärische Klänge mischen sich mit teilweise härteren Riffs, der Sound ist eingängig. Die fünfköpfige Band hat ihren eigenen Sound gefunden, der sich hören lässt.

Die Stimme von Sänger Emil Gustaffson erinnert an Stimmen aus den 60er Jahren, bloß, dass sie nun mit elektronischen Beats gemischt ist. Mal rockig, mal eher etwas melancholisch. Auf Dauer hören sie sich dann doch etwas zu eintönig an, bleiben aber, und das muss man ihnen zugute lassen, ihrem Stil treu. Sie scheinen der neue Exportschlager Skandinaviens zu sein, ohne sich verbiegen zu lassen. Das Ampere-Publikum ist begeistert, singt mit und feiert die Songs der fünf Schweden.

Sie stehen mit ihrer Musik vielleicht noch am Anfang, sind aber durchaus dabei, einer breiteren Masse bekannt zu werden. Man merkt, dass es ihnen um Qualität geht, was sich besonders in ihren Songtexten widerspiegelt. „Searching For Silence“ klingt erwachsen, reif und durchdacht. Und nicht nach 08/15-Texten, die mal eben schnell Sinn ergeben sollen.

Eine Band, auf deren weitere Projekte man sich freuen kann.(A.E.)

Fotos Urban Cone

Fotos Yast