Rocken auf dem Königsplatz – ein durchwachsenes Rockavaria 2018

RAVDie Fans des bayerischen Festivals hatten sich auf jede Menge Spaß, Sommer und ein gutes Line-Up gefreut.
Den ersten Tiefschlag mussten die Besucher noch am Freitag verschmerzen, als Die Toten Hosen ihren Gig absagten, weil Campino einen Hörsturz erlitten hat – an dieser Stelle noch einmal Besserungswünsche!
Doch die bittere Enttäuschung kam am Samstagmittag, als die Schleusen zum Königsplatz aufgemacht wurden. Man stand, stand und stand. Mit wütenden Facebook-Posts in der Veranstaltung machten sich die Besucher Luft, da sie stundenlang anstanden, aber nicht auf das Festivalgelände kamen. Eine unzulängliche Organisation, während die ersten Bands vor wenig Publikum spielten.

Green Stage als geheimes Highlight

Doch gegen späteren Nachmittag war der anfängliche Ärger vergessen. Zwischenzeitlich wurde die kleinere Green Stage gesperrt, während auf der King‘s Stage umgebaut wurde. Doch bei Killswitch Engage, spätestens aber bei Arch Enemy war die Stimmung ausgelassen und jeder fieberte Iron Maiden entgegen.
Als geheimes Highlight vom Samstag machten Saltatio Mortis auf der Green Stage mächtig Stimmung und heizten ihren Fans wortwörtlich ein.

Der Königsplatz füllte sich gegen späteren Abend und als die ersten Klänge von Iron Maiden ertönten und der Regen vom Nachmittag vergessen war, hätte es nicht schöner sein können. Mit einer gigantischen Bühnenkulisse und vor allem
ihren analogen Bannern beeindruckten die Rocker nicht nur optisch. Dass sie fulminante Feste feiern können, haben sie einmal mehr bewiesen.

Der doppelte Hosenriss von München

Der Sonntag ließ sich etwas ruhiger an – man merkte deutlich, dass ein Headliner abgesprungen war und somit waren es am zweiten Festivaltag deutlich weniger Besucher als am Samstag.
Gigantisch war die Show der Emil Bulls, welche auf der Bühne nichts anbrennen lassen und eine unglaubliche Party feierten. Unglaublich lustig, unglaublich energisch und musikalisch top sprangen danach die Donots auf der Bühne herum, wobei gleich zwei Jeanshosen rissen. Sänger Ingo Knollmann konnte es sich nicht verkneifen: „Das ist der doppelte Hosenriss von München!“ Schon ein bisschen witzig.

Zum Abschluss hätte man sich wirklich die Toten Hosen statt Limp Bizkit gewünscht – die Stimmung war in Ordnung, aber auch nur das.
Trotz all der Umstände war es ein gelungenes Wochenende, bei dem die Veranstalter das Beste aus der Situation gemacht haben.(A.K.)