Amore auf die Ohren  – Wanda auf dem Münchner Tollwood

WandaAmore auf den T-Shirts, Amore auf den Taschen, Amore auf die Ohren. Wiener Bussis wurden am 13. Juli auf dem Münchner Tollwood verteilt, von keinem geringeren als Wanda.

Als Special Guest und damit bis zu Beginn der Show als geheimer Support eröffneten Die Sauna. Schweißtreibend boxte der saunische Frontsänger in die Luft und tanzte sich in Gedanken ambitioniert Richtung Ewigkeit. „Hast du nicht verstanden, dass du zugrunde gehst?“, schrie der Mann mit wallender Mähne und heiserer Stimme. In eiligem Tempo wechselte die Melancholie zum Wahnsinn, in Begleitung von Schlagzeug und Bässen mal mehr, mal weniger verständlich ausgesteuert. Allerdings blieben die Schweißperlen größtenteils auf Seiten der Band. Die Zuhörer zeigten sich etwas verhalten.

Zurück zu Amore. In Großbuchstaben zierte der Schlachtruf des Abends das schwarze Tuch, das die österreichische Band für einen Moment der Spannung verdeckte. „Wofür das steht?“, brauchte Michael Marco Fitzthum alias Wanda nach dem Fall des Vorhangs kein zweites mal Richtung Publikum fragen. Mit dem ersten Song zog es das ausverkaufte Zelt in textsicheren Zeilen nach Bologna.

Dann fluteten ruhige Jazz-Harmonien, gemischt mit der „Guten Abend, gute Nacht“-Melodie das Zelt. Marco Michael Wanda hauchte die ersten Zeilen von „Schick mir die Post“, die Drums setzten ein, definitiv Zeit zum Tanzen.

Auch ein kurzer Ausflug in die Fanmenge war Teil des Programms. Via Stagediving bahnte sich der Kopf der Band im Hintergrund der ersten „Bleib wo du warst“-Töne den Weg durch das Zelt, bevor ein venezianisch maskiertes Vier-Mann-Orchester langsam das Ende der Show einleitete.

Amore steht nicht länger für kitschige Schmuse-Romantik. Amore ist seit Wanda das Synonym für ausgiebige Feierei. Dennoch hätte zwischen „Luzia“ und „Columbo“ während des etwas braven Konzerts noch ein bisschen mehr gehen können.(P.P.)

Fotos Wanda

Fotos Die Sauna