Im Sternenrausch – Orbit im Münchner Ampere

orbit_10.12_2023Nach einem überraschend mauen Konzertherbst versetzte Orbit das Publikum am 10. Dezember im ausverkauften Ampere in einen Sternenrausch und sorgte zum Ende des Jahres nochmal für eines der großen Konzerthighlights 2023.
Im Anschluss an eine ausgiebige Awareness-Ansage funkelten die erste Starlights im ausgeklügelten Bühnensetting der Dream-Pop-Band. Puschellampen sorgten für ein intimes Wohnzimmer-Flair, während sich weiße Fädenvorhänge, angetrieben von einem Ventilator, im Wind kräuselten.
Zuvor hatten Cowboy Lyf, ein junges Duo aus Großbritannien, das Publikum zwar noch ohne visuellen Weltraum aber dafür schon mal akustisch in das Space-Universum abheben lassen.
Die Sterne pochten im Beat, die Halle füllte sich golden, sphärische Synthesizer, akustische Indiemelodie, Beginn des emotionalen Rauschzustands.
orbit_10.12.23Die Bühne teilte sich der junge Songwriter Orbit alias Marcel Heym mit Morlin Baginski.
Für „Missing The Moon“ war das bezaubernde Duo nur noch als dunkler Schatten im tiefen Blau zu erahnen. Der Applaus von „Blind Eyed“ mündete in einer melancholisch ratternden Videoprojektion, die das Publikum aus dem Space-Wohnzimmer auf die Straßen eines nicht enden wollenden Roadtrips beamte.
„Perspectives“ widmete Marcel Heym mit dem charakteristischen Filter auf der Stimme seinen Freunden. Schließlich war alles „friendsmade“ an diesem Abend: Bühnenbild, Merch, Lightdesign.
„Für die Zugabe von der Bühne zu gehen, fühlt sich irgendwie falsch an“, erklärte Orbit gegen Ende seiner Show. So schloss „Friday Night“ ohne Abgangs-Tam-Tam an und endete im absoluten Rauschzustand.
Die glitzernde Vibration in der Magengrube hielt auch lange noch an, nachdem die letzten Synthie-Klänge des Newcomers verhallt waren. „Sunday night, we‘re in love!“ (P.P.)